Rezension

Man hat keine Wahl

Ein König für Deutschland - Andreas Eschbach

Ein König für Deutschland
von Andreas Eschbach

Bewertet mit 4.5 Sternen

Es geht um Wahlmaschinen, einige Nerds die eben die Fehlbarkeit dieser Computer propagieren, den Gymnasiallehrer Simon König und einen Plan der zeigen soll, das Computer dafür geschaffen sind, Daten zu manipulieren - in welche Richtung auch immer.

Die Geschichte beginnt mit einem der wichtigsten Dinge der Welt: der schwäbischen Kehrwoche. Und eben der Verweigerung dieser. Der Autor hat mich somit bereits zu Anfang seines Buches voll und ganz auf seiner Seite. Selbst in der süddeutschen Provinz lebend, freue ich mich über sämtliches, im Buch verstreutes, kritisches und witziges Lokalkolorit.

Eschbach nimmt, wie so oft, eine reale Situation auf und spinnt sie weiter. Dies macht er sprachlich sehr gekonnt und führ den Leser oft Augenzwinkernd durch die Geschichte. Auch der Protagonist bekommt die nötige Tiefe und Substanz. Lediglich zum Schluss bleiben einige Fragen ungeklärt - aber, dies fällt nur auf, stört aber nicht weiter. Eschbachs Resümee, das sich manche Dinge einfach nicht verändern wollen, ist gekonnt eingeflochten. Er ist ein Meister der letzten Sätze.

Lange ist man am nachdenken, in welchem Genre man Eschbachs Roman verorten könnte. Es ist weder ein richtiger Thriller noch ein Krimi. Eine Komödie vielleicht, weil die Geschichte oft zum schmunzeln anregt. Oder, und das soll meine Einordnung sein: ein Sachbuch, dessen Weitergabe ich jedem Gemeinschaftskundelehrer empfehlen würde. Lernen sollte Spass machen und eben diesen Spass schafft es Andreas Eschbach, der mit diesem Buch einen neuen “Fan“ gewonnen hat, zu vermitteln.

4,5

Kommentare

Naibenak kommentierte am 11. April 2014 um 13:22

Toll!!! :) Das will ich auf jeden Fall auch noch lesen. Großartig, wieviel man bei Eschbach "nebenbei" lernt!