Rezension

Man kann das Buch nicht zur Seite legen

Das Damengambit -

Das Damengambit
von Walter Tevis

Bewertet mit 5 Sternen

Beth Harmon kommt nach dem Unfalltod ihrer Mutter im Alter von acht Jahren in eine strenges Waisenhaus. Durch Zufall entdeckt sie, dass der Hausmeister Schach spielt und lässt sich von ihm die Regeln erklären. Schnell stellt sich heraus, dass sie eine besondere Begabung für das Spiel besitzt. Als sie adoptiert wird, kann sie ihre ersten Turniere spielen und hält damit die kleine Familie finanziell über Wasser. Sie steigt immer höher auf und trifft schließlich auf die überragenden russischen Großmeister, als einzige Frau weit und breit. Doch ihr Leben ist auch überschattet von Ersatzbefriedigungen wie Alkohol und Beruhigungspillen. Kann sie es schaffen ganz nach oben zu kommen?

Das Buch ist einerseits erschreckend, denn im Heim bekommen die Kinder Pillen verabreicht, um sie ruhigzustellen, aber niemand kümmert sich wirklich um sie und sie müssen selbst irgendwie klarkommen. So bleibt auch die Begabung von Beth unentdeckt - wie sicher viele andere Talente. Andererseits beeindruckt es durch die feinfühlige Schilderung von Beth' Situation, ihre Einsamkeit, ihren Ehrgeiz und ihre Unfähigkeit menschliche Bindungen einzugehen.

Ich habe keine Ahnung vom Schachspiel und die Beschreibungen der Partien habe ich nur überflogen, aber trotzdem hat mich das Buch nicht losgelassen. Es ist bis zum Schluss spannend und faszinierend. Unbedingte Leseempfehlung!