Rezension

Man mag kaum glauben, dass das Buch bereits 2015 erschienen ist

Der Wal und das Ende der Welt - John Ironmonger

Der Wal und das Ende der Welt
von John Ironmonger

Bewertet mit 5 Sternen

Ein Roman über eine neuartige Grippe die nach und nach die ganze Welt betrifft... das klingt zwar stark nach Corona, der Plot stammt aber aus einem Buch das bereits 2015 erschienen ist. An manchen Stellen ist es wirklich unheimlich, wie die in »Der Wal und das Ende der Welt« beschriebenen Szenarien zu unserer aktuellen Lage passen. 

Das Buch zeigt sehr faszinierend, wie alles auf der Welt miteinander in Zusammenhang steht und wie fragil das Konstrukt unserer globalen Wirtschaft doch eigentlich ist. Solange alles im Gleichgewicht ist funktioniert dieses System, doch was, wenn ein Ereignis wie eine weltweite Grippe eintritt und auch noch das Öl knapp wird? John Ironmonger führt dem Leser die Zusammenhänge der globalisierten Welt beeindruckend vor Augen. Dabei wertet und belehrt er nicht, sondern überlässt es dem Leser eigene Schlüsse zu ziehen. 

Die Grippe-Pandemie wird in Ironmongers Roman noch durch eine Ölkrise verstärkt, damit müssen wir uns zum Glück momentan nicht auch noch herumschlagen, trotzdem gibt es einige Übereinstimmungen zwischen dem Roman und der aktuellen Corona-Krise. Auch im Roman geht es um Themen wie Ansteckungsgefahr, Quarantäne und natürlich darf auch das zu hamsternde Klopapier nicht fehlen. Daneben ist aber auch Platz für viele positive Aspekte, wie zum Beispiel die gegenseitige Hilfsbereitschaft. So ist es, trotz des ernsten Themas, ein sehr positives Buch, ein Buch das man auch Lesen kann, wenn man von Krankheit und Grippe eigentlich nichts mehr hören möchte. Ironmonger erzählt seine Geschichte sehr langsam, nimmt sich Zeit die Dorfbewohner vorzustellen und lässt die meisten Konflikte und Gewalt fernab des Dörfchens stattfinden. 

Fazit
Eine grandiose Geschichte die aktueller nicht sein könnte! Ironmonger schafft es, trotz des ernsten Themas, eine zuversichtliche Sicht auf die Menschheit beizubehalten.