Rezension

man merkt den Film als Vorlage

Pan's Labyrinth - Guillermo Del Toro, Cornelia Funke

Pan's Labyrinth
von Guillermo Del Toro Cornelia Funke

Bewertet mit 3.5 Sternen

Pan's Labyrinth merkt man meiner Meinung nach leider vom Erzählfluss her an, dass Cornelia Funkes hier den gleicnhamigen Film von Guillermo del Toro nacherzählt. So steht Guillermo Del Toro auch folgerichtig mit als Autor auf dem Buchdeckel. Ich habe den Roman auf Englisch gelesen, da der deutsche Roman einen Übersetzer aufführt. Jetzt ist das Englisch im Roman aber gefühlt doch eher einfach, also hat sich auch auf der Sprachebene der Genuss nicht wirklich eingestellt (dafür war das Buch schnell zu lesen).

Aber nun zum Inhalt: Die Geschicht spielt in Spanien zur Zeit des zweiten Weltkriegs, in der faschistischen Franco-Diktatur. Ofelia reist mit ihrer hochschwangeren Mutter in ein ländliches, dicht bewaldetes Gebiet, um zu ihrem Stiefvater, einem rücksichtslos brutalen Kommandanten, zu ziehen. So geht es dann im realen Handlungsstrand auch um Widerstand (inneren und äußeren) und gnadenlose Verfolgung der Rebellen. Für Ofelia tut sich aber schnell ein zweiter, magischer Handlungsstrang auf - doch auch hier findet sie keine heile Welt, auch wenn das Titelbild der Bloomsbury-Ausgabe vielleicht etwas anderes erwarten lässt.

Eingestreut in die vergleichsweise linear erzählte Handlung sind märchenartig geschriebene Geschichten, die wesentliche Ereignisse in der magischen Ebene beschreiben, die zum Teil auch in Bezug zur aktuellen, realen und magischen Handlung stehen, gefällig illustriert durch Allen Williams.

Einerseits ist die Geschichte alles andere als leicht Kost (Franco-Regime), andererseits bleibt sie episodenhaft und vergleichsweise flach (die magische Welt). Ich bin durch das Buch durchaus neugierig auf die Umsetzung im Film von 2006 geworden, werde aber beim nächsten Funke-Buch doch eher zweimal überlegen. Drachenreiter und Tintenwelt habe ich geliebt, Reckless konnte mich dann, wie auch Pan's Labyrinth, nicht mehr so wirklich überzeugen, auch wenn sich Pan's Labyrinth aus meiner Sicht noch besser lesen ließ.