Rezension

Man muss sich darauf einlassen

Vom Ende an - Megan Hunter

Vom Ende an
von Megan Hunter

Bewertet mit 4 Sternen

Vom Ende an von Megan Hunter, erschienen im C.H.Beck Verlag am 25. Mai 2017.

England wird von einer Flut unbewohnbar gemacht. Die Bewohner müssen fliehen. Erzählt wird aus Sicht einer Frau die gerade einen Jungen entbunden hat als die Katastrophe über England einbricht. Sie und ihr Mann machen sich auf den Weg und werden im eigenen Land zu Flüchtlingen.
 
Ich empfand den Anfang des Buches als sehr verstörend. Ich wusste erst nicht wirklich was damit an zu fangen bis ich mich auf dieses wortgewaltige Buch wirklich eingelassen habe. Es hatte so lange an meinem Ärmel gezupft, bis ich mich in die Situation dieser Mutter hineinversetzt habe. Die Charaktere in diesem Buch erhalten keine Personalisierung, nicht mal einen Namen. Irgendwann merkte ich dann auch, dass dieses Buch überall spielen könnte und die fehlenden Namen kann jeder mit Namen aus verschiedenen Kulturkreisen ersetzen.

Sehr poetisch beschreibt die Ich-Erzählerin die Flucht und das Verständnis für den Vater des Kindes, erzählt vom Lagerleben, und der engen Beziehung zwischen ihr und dem neu geborenen Kind. Eine Geschichte die gerade hundertausendfach auf dieser Welt stattfindet, in wunderbaren Worten eindringlich erzählt.