Man scheint Indien förmlich vor sich zu sehen...
Bewertet mit 4 Sternen
Die Geschichte spielt im Jahre 1876 und thematisiert das Leben und die Besetzung Indiens durch die englische Großmacht. Mittendrin steckt Helena Lawrence, welche unerwartet mit 17 JahrenVollwaise wird. Sie muss sich nun um alle familiären Angelegenheiten kümmern, wie den Haushalt, die Erziehung des kleinen Bruders sowie den finanziellen Ruin der Familie. Doch plötzlich tritt Ian Neville in ihr Leben, der ihr ein attraktives Angebot macht. Er will für ihr Auskommen sorgen, wenn die beiden heiraten und sie mit ihm nach Indien geht, da Ian dort ein erfolgreicher Besitzer einer Teeplantage ist. Jedoch scheint Helena nichts für Ian zu empfinden, der sehr kalt, egozentrisch und geheimnisvoll auf sie wirkt. Doch sie scheint keine andere Möglichkeit zu besitzen....
In ihrer Ehe entdeckt Helena immer wieder geheimnisvolle und rätselhafte Seiten an Ian und fragt sich, welches Geheimnis er vor ihr verbringt und zugleich scheint sein Wesen fest mit der Geschichte Indiens verwurzelt. Auch ihr anfängliche Abneigung beginnt zu schwanken, sodass Ian vielleicht doch ihre große Liebe ist?
Mir hat die Geschichte sehr gut gefallen, da die Autorin eine sehr bildhafte Beschreibung von Indien vornimmt und man sich als Leser dorthin versetzt fühlt. Es werden sowohl die Farben als auch die Gerüche sehr detailliert beschrieben. Des Weiteren ist die Entwicklung der Beziehung von Ian und Helena sehr spannend, da diese von vielen Höhen und Tiefen geprägt ist, und sich erst kurz vor Ende für eine Seite entscheidet. Ferner wird auch die Protagonistin und ihre Gefühlswelt sehr anschaulich beschrieben, sodass sich der Leser mit ihr identifizieren kann. Die geheimnisvolle Figur des Ian wird ebenfalls durch eine objektive Sicht auf dessen Person bestärkt, da der Leser nie Einblicke in dessen Gefühlswelt erhält, sondern nur von außen auf jenen schaut.