Rezension

Man stirbt nicht lautlos, dafür aber oft in Tokyo

Man stirbt nicht lautlos in Tokyo - Jan Flieger

Man stirbt nicht lautlos in Tokyo
von Jan Flieger

Bewertet mit 4 Sternen

Kai Pechstein, ein ehemaliger GSG9-Agent ist an einer tötlichen Krebsart erkrankt. Sein einziger Lebensantrieb ist es, sich von seiner verschollenen Tochter zu verabschieden. Er reist nach Tokyo und hofft dort seine Tochter zu finden. Die Polizei vermittelt ihm einen Detektiv, der ihm bei der Suche unterstützen soll. Voller Verzweiflung und gleichzeitiger Faszination über die Stadt,macht er sich auf eine hoffnungslos erscheinende Suche.

Die Hauptfigur wird getrieben von Schuld, Rache und Selbstjustiz. Trotz oder gerade wegen seiner Krankheit stellt er sich einer ihm völlig fremden Stadt und dessen Kultur.

Tokyo wird hier sehr bedrückend und düster beschrieben. Das Gewusel der Menschen, in dem man sich doch allein fühlt. Auch wenn man recht schnell eine Ahnung vom Verlauf der Handlung hat, tut dies dem Lesevergnügen keinen Abbruch.

Der Schreibstil läßt einem kaum Zeit zum Atemholen. Bis auf eine Passage, die für meinen Geschmack zu sehr in unappetitliche Details geht, habe ich mich sehr gut unterhalten gefühlt.
Ein gelungener düsterer Krimi.