Rezension

Man wird selbst zum Voyeur

Voyeur - Simon Beckett

Voyeur
von Simon Beckett

Bewertet mit 4 Sternen

Voyeur war mein erstes Simon-Beckett-Buch und damit hat er mich wiklich gepackt. Es ist das erste Buch von dem Autor und lange vor der Hunter-Serie erschienen. Voyeur fällt in das Genre Thriller, für mich viel Psycho und etwas Thriller und Erotik, aber die Handlung ist aus einer spannenden Sichtweise geschrieben und man nimmt Anteil, wenn eine Faszination zur Besessenheit wird.

Voyeur ist aus der Perspektive von Donald Ramsey, einem Londoner Galeristen geschrieben. Es handelt sich bei ihm um einen leidenschaftsloser Menschen, der die Schönheit und Erotik von Frauen lediglich in Kunstwerken bewundert und sich so isoliert. Doch mit seiner Assistentin Anna ändert sich das plötzlich. Ihr, in seinen Augen, laszives sinnliches Posieren bewegt etwas in ihm und irritiert ihn zugleich. Da er nicht weiß, wie er damit umgehen soll, engagiert er den attraktiven, charmanten Zeppo, dessen Job sein soll, die junge Frau zu verführen und eine Intrige beginnt.

Mein Fazit: Das Buch lässt sich gut lesen, ist gut geschrieben. Die Spannung bei dem Buch lag für mich in der Sichtweise, dass die Handlung beschrieben wurde aus der Perspektive eines Psychopathen. Man kann die Denkweise und die perfiden Pläne, die völlig aus dem Ruder laufen, nicht nachvollziehen und dennoch ist man gepackt davon. Dazu tragen besonders die Protagonisten bei, deren Chrakterzüge hier sehr gut herausgestellt werden. Donald Ramsey, der einen irgendwie überrascht mit seiner Intelligenz einerseits und seiner sozialen Inkompetenz andererseits. Das genaue Gegenteil spiegelt Zeppo wieder, der anders als Donald selbstbewusst und charmant ist, aber nicht mehr als der Handlanger von Donald. Und dann noch die junge und unschuldige Anna, der man die ganze Zeit zurufen möchte, dass sie schnell abhauen soll.