Rezension

Manche Geschichten sind hartcore - gehört diese auch dazu?

Was ihr nicht seht - Nuala Ellwood

Was ihr nicht seht
von Nuala Ellwood

Bewertet mit 3 Sternen

Meine Meinung zum Psychothriller:

Was ihr nicht seht

 

Aufmerksamkeit:

Diesen Punkt erfahrt ihr wie stets auf dem Blog.

Inhalt in meinen Worten:

Kate ist eine Kriegsreporterin, ist aber zurück nach Hause gekommen, weil ihre Mutter verstorben ist und jetzt noch Dinge gibt, die es zu regeln gibt.

Zu Hause angekommen ist sie erst einmal entsetzt weil ihre Schwester dem Alkohol absolut verfallen ist, und in dem Haus ihrer Mutter, bzw im Nachbarhaus passiert etwas wirklich gruseliges.

Der kleine Bruder von Kate ist aufgetaucht, das kann aber gar nicht sein, denn ihr Bruder ist als Kind verstorben.

Warum und wieso, das erfahrt ihr dann im Buch.

Wieso sie und ihre Schwester in tödliche Gefahr geraten und was es bedeutet einem Verbrechen auf die Spur zu kommen, davon kann euch Kate berichten.

 

Wie ich das Gelesene empfand:

Ich bin hin und her gerissen. Denn so ganz hat das Buch seinen Untertitel mit dem Psychothriller nicht verdient, erst im allerletzten viertel kam es dazu, das ich das Gefühl hatte, das es ein Thriller mit abgrundtiefen Bösem aufwartet.

Dagegen waren dreiviertel des Buches eher ein Lebensbericht und wie Menschen sich verändern, wenn sie mitten im Krieg auch noch als Reporter unterwegs sind, egal ob nun als Soldat oder Reporter, wer hautnah ist, bekommt einfach Probleme, denn die Psyche schluckt eben nicht alles bedingungslos hinunter.

 

Aufbau des Buches:

In diesem Buch gibt es drei verschiedene Abschnitte. Jeder Abschnitt nimmt bewusst auf eine andere Perspektive Raum ein.

So lernt man im ersten Abschnitt Kate näher kennen und liest von ihrer Festnahme und wie es dazu gekommen ist, denn das ist für dich Geschichte wichtig. Jedoch hatte ich im ersten Teil des Buches das Gefühl es ist einfach nur eine Lebensgeschichte und das was einen Thriller ausmacht, fand ich nicht.

Übrigens das Buch hätte auch nach dem ersten Abschnitt aufhören können, weil der Schreibstil und Aufbau das fast so suggerierte.

Im zweiten Abschnitt des Buches lernt man die Schwester von Kate näher kennen. Warum sie zum Alkohol gegriffen hat, und was es bedeutet als 14 Jahre alter Teenager eine Tochter zu empfangen.

Auch hier hätte das Buch aufhören können, ohne das es ein Thriller gewesen wäre, erst im letzten Abschnitt des Buches kam es zum Thriller.

Und genau das kritisiere ich irgendwie, denn wenn ich nicht zu neugierig gewesen wäre, hätte ich irgendwie das Buch auf die Seite gelegt und aufgeben, weil irgendwie war es einfach nur komisch und selten.

Themen im Buch:

Zu erst einmal geht es um eine zerrissene Familie und wie Alkohol in einer Familie Schaden anrichten kann, dann geht es aber auch darum wie man damit umgeht, das man als Teenager ein Kind bekommt, zum anderen aber auch darum, wie ein Täter zum Täter werden kann und wie man aus einer Opferrolle evtl. wieder hinausfinden kann. Gar nicht so einfach, denn egal ob Täter oder Opfer, wie schnell kann sich das Blatt wenden und aus einem Opfer wird ein Täter und aus einem Täter ein Opfer.

Gefühlt ging es aber auch darum, zu erklären was das für ein gemeiner Krieg in Syrien ist und wie es ist, zuzusehen geliebte Menschen beim sterben zusehen zu müssen.

Letztlich hat die Autorin mit Blut im Buch nicht gespart und wirklich schlimme Aktionen an schlimme Aktionen gereiht. Was mich wiederum dankbar macht, das es Leute gibt, die uns berichten können was im Krieg passiert, andererseits aber auch, dass dieses Buch einfach nur ein Buch ist.

 

Charaktere:

Kate ist anfangs für mich fremd, obwohl sie die Erste ist die ich in der Geschichte traf, ihre Gefangenschaft und auch Befragung und die Rückblenden auf ihr Leben finde ich wirklich extrem. Es zeigt gut auf, warum Kate eben auch ein Trauma in sich trägt und damit umzugehen ist nicht einfach, gleichzeitig wird aber auch mit ihren Nerven gespielt, denn im Nachbarhaus geht etwas wirklich schreckliches ab, das sich kaum fassen lassen kann und an den Fall von Natasha Campus erinnert.

Dann gibt es die Suchtkranke Schwester, die auch ihre Tochter verkraulte, und dann gibt es noch den Ehemann der liebevoll und hilfsbereit auf den ersten Blick ist.

Somit habt ihr die Hauptfiguren im Buch und könnt euch darauf einstellen, das ihr teilweise an Abgründe geführt wird.

Die Frage ist, inwieweit lasst ihr euch darauf ein?

Empfehlung:

Für alle die es mögen, einfach mal in Geschichten abzutauchen, ohne das sie sich auf ein Genre festlegen wird hier fündig, wer von Anfang an einen Thriller möchte, wird aushalten müssen und erst nach der zweiten Hälfte des Buches verstehen was wirklich abgeht.

Wer nichts gegen Gewalt in Büchern, und gegen Missbrauch hat, sondern eher es gut findet, wenn Dinge aufgeklärt werden, wenn vielleicht nicht ganz zufriedenstellend, wird hier in diesem Buch fündig.

 

Bewertung:

Ich war eher enttäuscht das die ersten zwei Hauptkapitel nichts mit einem Thriller zu tun hatten und sich deswegen auch das Buch zog. Jedoch fand ich dann den dritten und letzten Abschnitt des Buches spannend und grausam zugleich. Das hat jedoch meine Sternenvergabe nicht ändern können, denn letztlich hat mich das Buch dann doch etwas enttäuscht und ich war wirklich auf einen Thriller gespannt und nicht auf eine reine Lebensgeschichte.

Deswegen gibt es drei Sterne.