Rezension

Manches sieht anders als als man denkt

Die Schleusen des Himmels - Charles Martin

Die Schleusen des Himmels
von Charles Martin

Bewertet mit 4 Sternen

Meine Meinung zum christlichen Roman:
Die Schleusen des Himmels

Inhalt in meinen Worten:
Stell dir vor dein Leben ist gar nicht dein Leben, du lebst ein Leben das eigentlich einem anderen gehört. Doch du darfst die Wahrheit nicht verraten, musst sogar jemanden deswegen belügen, würdest du dir das 50 Jahre deines Lebens vorstellen können?
Nun JoJo musste sich deutlich mehr vorstellen, denn er ging einen Weg, der aus Liebe gewählt wurde und doch Schmerz in sich trug.
Was mit JoJo passierte und was ihn bewegte, das erfahrt ihr, wenn ihr in das Buch hinein seht.

Wie ich das Gelesene empfinde:
Ich musste mich in die Geschichte hinein fuchsen und war anfangs in der Tat leicht irritiert. Doch Irritation heißt nicht gleich schlecht, sondern das Buch forderte meine komplette Aufmerksamkeit. Denn immer wieder wenn ich dachte, jetzt blick ich die Geschichte formte sich etwas neues daraus und ich wurde wieder überrascht, was nicht immer direkt logisch war, aber im Nachgang viel Tiefgang hatte und genau das war auch der Clou. Dennoch hätte ich mir gerade am Anfang die Verwirrung etwas leichter gewünscht. Denn so wurde ich in ein eiskaltes Wasser geschubst.

Sprache:
Durch dass das diese Geschichte so verwirrend am Anfang ist und immer wieder auch neue Verwirrungen dazu kamen, war es nicht ganz so leicht zu lesen, aber dafür ganz klar mit mehr Tiefgang als manch anderes Buch. Ich fand gerade als ich am Ende der Geschichte war, vieles logisch und deutlich und deswegen fand ich gerade die Verwirrungen am Anfang cool, aber wie gesagt auch nicht ganz so einfach. Dennoch kann ich sagen, empfehlenswert.

Christlicher Glaube:
Obwohl das Buch werte vermittelt die auch mit dem christlichen Glauben in Einklang gebracht werden, hat es nicht diese christliche tiefe Botschaft in sich getragen, wie ich es erwartet hätte, was es aber nicht schlechter macht. Im Gegenteil. Die Botschaft kann so jeder lesen und verstehen, egal ob er im Glauben steht oder nicht. Für mich war ein Eckdetail ganz klar die Botschaft: Gibst du dein Leben für jemanden anderen hin? Gar nicht so einfach. Dennoch lohnenswert darüber nachzudenken. Dann geht es um Versöhnung, und das man eben nicht bitter wird, aber auch das man Träume nicht aufgibt, sondern lebt. Wenn vielleicht auch versteckter, und der Lohn der wartet auf einen. Oftmals erst Jahre später kann man sagen, es hat sich gelohnt, deswegen durchhalten, auch wenn es schwer ist.

Charaktere:
Für mich war JoJo der Hauptakteur, dann noch Allie, und der Bruder von JoJo, zum Schluss noch die Familie die auf JoJo stößt, weil diese flieht. Denn Drogen sind niemals eine Lösung, sondern können zerstören. JoJo kann man nicht leicht hinter die Fassade schauen, sondern ich musste ihn kennenlernen und immer dann wenn ich dachte jetzt kann ich ihn mir gut vorstellen, entwickelte er wieder ein ganz anderes Gesicht, das so nicht ganz logisch war am Anfang doch gerade am Ende hab ich ihn und seine Geschichte viel mehr verstanden und war berührt, was er auf sich genommen hat und was er aus seinem Leben gemacht hat. Mutig.
Die Charaktere sind ansonsten leichter zu fassen und zu verstehen, als es bei JoJo der Fall war und ist. Dennoch auch nicht ganz einfach, denn jeder Charakter hat so seine ganz eigene Stärke, aber auch sein Paket das er mit sich herum tragen muss und musste. Kantig und doch auch abgerundet in sich.

Spannung:
Ich war ja anfangs erst einmal mächtig irritiert vom Start der Geschichte, doch als ich endlich in der Geschichte angekommen war, JoJo immer intensiver erleben durfte und verstand, das die Geschichte eigentlich aus seinem Blickwinkel geschrieben ist, war ich hin und weg und wollte einfach  nur erfahren, was er erlebte und warum er so wie er ist, ist. Das gelang dann wirklich gut. Deswegen das Buch hat eine sehr hohe Spannungskurve die manchmal ganz schnell abflacht um nur noch mehr Fahrt aufzunehmen, deswegen ja das Buch ist spannend.

Empfehlung:
Wer schon viel liest und sich in der Romanwelt auskennt, der wird sich hier leichter zurechtfinden, wer wenig liest, oder gerade erst anfängt könnte sich etwas schwer tun, und deswegen vielleicht auch erst einmal das Buch wieder auf die Seite legen, doch es lohnt sich die Geschichte von JoJo kennenzulernen und dabei sich selbst berühren zu lassen. Gerade das Thema Hass das auch noch eine ganz besondere Rolle einnimmt hat mich berührt, deswegen ja lest es, aber erwartet keine leichte Kost der Sprache und der Geschichte.

Bewertung:
Mir hat die Geschichte an sich gut gefallen, die Verwirrung die immer wieder auftauchte und auch die manchmal verwirrende Art war schon speziell. Dennoch am Ende war für mich die Geschichte rund und logisch. Dennoch hätte ich mir die Einfachheit manchmal schon eher gewünscht. Deswegen gibt es vier Sterne, die aber wirklich ganz nah an den fünf Sternen liegt.