Rezension

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Manchmal etwas zu ausführlich...

Die Tribute von Panem X. Das Lied von Vogel und Schlange - Suzanne Collins

Die Tribute von Panem X. Das Lied von Vogel und Schlange
von Suzanne Collins

Noch einmal nimmt Suzanne Collins ihre Leser mit nach Panem. Coriolanus Snow gehört zu den ersten 24 Mentoren der Hungerspiele. Er stammt aus einer sehr angesehenen aber mittlerweile verarmten Familie. Mit dem Gewinn der Hungerspiele könnte seine Familie wieder zu Macht ein Reichtum gelangen, aber hat sein Tribut überhaupt eine Chance? Spielt Coriolanus fair oder gelten die Regeln für einen Snow nicht? 

Die Geschichte beginnt im Kapitol, dort lebt der achtzehnjährige Schüler mit seiner Cousine Tigris und der Großmutter im Familien-Penthouse obwohl sie es sich längst nicht mehr leisten können. Es ist das Jahr der zehnten Hungerspiele. Da diese vom Volk kaum beachtet werden, hat man beschlossen in diesem Jahr eine Neuerung einzuführen um die Spiele attraktiver zu gestalten- jedes Tribut bekommt einen Mentor aus dem Abschlussjahr an die Seite gestellt. Coriolanus möchte unbedingt gewinnen, er hat leider keinen starken Jungen abbekommen, aber er merkt schnell, dass sein Tribut andere Qualitäten hat. Lucy Gray Baird kommt aus Distrikt 12, sie hat ein sehr einnehmendes Wesen und ein großes Talent, außerdem ist das zarte Mädchen immer für eine Überraschung gut. Finden sie und ihr Mentor einen Weg die Hungerspiele zu gewinnen? 

Ich war gespannt, ob ich mich nach diesem Buch als Snow Fan outen muss. Dem ist nicht so, ich mag ihn nach wie vor nicht, aber vieles versteht man nach dieser Geschichte besser. Man kann auf jeden Fall sagen, dass er sich "hochgearbeitet" hat und dass er nicht immer so gefühlskalt war wie sein Name vermuten lässt. Das Kapitol in diesem Buch ist ganz anders als das Kapitol aus der Trilogie. Hier spürt man die Folgen des Kriegs noch, die Hungerspiele haben nichts von einem großen Event, die Tribute werden schlimmer als Vieh behandelt und die Arena ist auch wenig beeindruckend. Man lernt die Tribute und die Mentoren zwar kennen, aber die Hungerspiele machen nur einen Teil der Geschichte aus. Snow steht ganz klar im Mittelpunkt, seine Familienverhältnisse werden beleuchtet und man erfährt einiges über seine Mitschüler und Lehrer. Es gibt ein paar schreckliche Szenen, aber ich fand das Buch insgesamt weniger brutal als die Trilogie. Vieles hat mir gefallen, manche Abschnitte wurden für meinen Geschmack zu sehr in die Länge gezogen. Der Schreibstil ist wieder sehr gefällig, trotzdem kann ich dem Buch nicht die volle Punktzahl geben, weil es sich stellenweise so gezogen hat. 

Zur Aufmachung möchte ich abschließend noch etwas sagen, ich weiß dass die Trilogie auch neu aufgelegt wurde, in der Hand hatte ich sie aber noch nicht. Optisch scheint sie zu Panem X zu passen. Was mir an Panem X nicht gefällt ist das schwarze Papier über dem Vorderschnitt des Buches. Man kann es zwar beim lesen hinten ins Buch stecken, trotzdem finde ich es merkwürdig. Buchdeckel und Rücken haben mich auch verwirrt, erst dachte ich, das Buch hätte beim Transport gelitten, weil es so abgewetzt ausschaut. Das soll aber wohl so sein?! Mir hätte es "sauber" besser gefallen.