Rezension

Manchmal ist weniger mehr

Die Tage, die ich dir verspreche - Lily Oliver

Die Tage, die ich dir verspreche
von Lily Oliver

Bewertet mit 3.5 Sternen

Inhalt:
Gwen sollte eigentlich der glücklichste Mensch auf der Welt sein, zumindest erwarten das alle von Ihr. Sie hat gerade eine Herztransplantation überstanden und wird aus dem Krankenhaus entlassen. Doch niemand sieht wie es Gwen wirklich geht. Sie fühlt sich schuldig und des Herzens nicht würdig und deshalb schmiedet sie einen Plan. Sie will ihr Herz verschenken. In einem Internetforum bietet sie ihr Herz an und Noah, der glaubt Gwen sei ein Fake geht darauf ein. Er rechnet jedoch nicht damit, dass Gwen bald vor seiner Tür stehen wird.

Schreibstil:
Der Schreibstil ist flüssig und einfach gehalten und wirkt dadurch sehr jugendlich und den Protagonisten entsprechend. Die Story wird aus Sicht der Protagonisten und abwechselnd von Gwen und Noah erzählt. Dadurch bekommt man ein gutes Gespür für die Gefühle der Beiden.

Personen:
Die Hauptrolle in der Geschichte spielen Gwen, Noah und Sevi, Noah's bester Freund. Und Miss Sunshine nicht zu vergessen, Noah's unfreiwillige Mitbewohnerin. 

Meine Meinung:
Ich habe mir aufgrund des Klappentextes und anderer Bücher der Autorin wirklich viel erhofft. Ich habe einen Jugendroman mit ernster Thematik und viel Tiefgang erwartet. Diese Erwartungen sind leider nicht erfüllt worden. Aber es steht ja auch nirgendwo, dass es ein Jugendroman ist. Leider waren mir die Protagonisten etwas zu farblos und unrealistisch. Auch einige Handlungen konnte ich nicht ernst nehmen. Ich hatte gehofft mehr über die Familie von Gwen zu erfahren und deren Gefühle. Auch war für mich nicht glaubhaft, dass sie ihre Tochter einfach so in einer fremden Stadt lassen, ohne zu wissen bei wem sie ist und was sie macht und wie es ihr geht. Gerade nach einer Herztransplantation sollten Eltern Amok laufen, wenn das Kind plötzlich weg ist.
Der Schreibstil war gut, da er den Protagonisten entsprach. Ich hätte mir jedoch auch da mehr Einfallsreichtum gewünscht. 
Schade fand ich auch, dass die Themen Herztransplantation und Depressionen sehr schnell in den Hintergrund gerieten und immer mehr eine Lovestory daraus wurde. Und dieses umeinander herumschleichen von Gwen und Noah ging mir zwischenzeitlich sehr auf die Nerven. Das Buch wird verglichen mit Jojo Moyes und dem kann ich leider nicht zustimmen. Die Geschichte von Gwen und Noah konnte mich einfach nicht erreichen. Ich fand sie unrealistisch und kindisch. Die übertriebene und zu ausführlich beschriebe Leidenschaft der beiden hat der Story den Tiefgang genommen.

Mein Fazit: 
Ein Buch welches man lesen kann, wenn man keine Taschentücher parat hat und auf jugendliche Lovestories steht. In der Mitte des Buches muss man etwas Durchhaltevermögen haben, man wird aber mit einem Ende belohnt welches mich etwas mit dem Buch versöhnt hat. 

3,5 von 5 Sternen 

Kommentare

Sibylle P. kommentierte am 17. Dezember 2016 um 09:14

Ich bin mit dem Buch noch nicht ganz durch, empfinde es aber bisher genau so, wie du es beschreibst. Na, da bin ich ja auf das Ende gespannt!