Rezension

Mankells heimliche Liebe Afrika

Der Sandmaler
von Henning Mankell

Bewertet mit 5 Sternen

Dass der Sandmaler schon 1974 geschrieben wurde, hat mich wirklich überrascht. Ich denke mal er spielt zu der Zeit, als auch Henning Mankell für sich persönlich den afrikanischen Kontinent entdeckt hat und sein Herz daran verloren hat. Im Buch übernehmen zwei Menschen diesen Prozess stellvertretend für die Empfindungen des Autors. Elizabeth hat gerade ihr Studium abgeschlossenen und möchte eine Urlaubsreise nach Afrika machen. Während sie aber sehr schnell die Abgründe der Politik und die Nöte der Menschen erkennt, ist Stefan ihr Bekannter erst mal nur auf Entspannung und Touristik eingestellt.

Mankell spricht durch seine zwei Protagonisten über seinen eigenen und die Erfahrungen vieler anderer Menschen. Ich fühlte mich ein paar Mal an eigene Erfahrungen erinnert, die ich dieses Frühjahr in Südafrika gemacht habe. Natürlich merkt man an mancher Stelle, dass das schon wieder fast 40 Jahre zwischen dem Buch und der Jetztzeit liegen. Aber das Meiste ist zeitlos und passt tatsächlich auch heute noch, denn Afrika entwickelt sich nur langsam und erfährt immer wieder Rückschläge durch grausame Kriege.

Ein interessantes Büchlein – welches freilich mit dem Krimiautor Mankell überhaupt nichts zu tun hat. Das sollte man vorher wissen.

Das Cover ist perfekt gewählt und in natura wunderschön.