Rezension

Marina

Marina - Carlos Ruiz Zafón

Marina
von Carlos Ruiz Zafón

Bewertet mit 4 Sternen

Von diesem Roman war ich ganz eindeutig mehr als überrascht. Ich muss dabei zugeben, dass ich mich vorher nur grob über das Buch informiert hatte und somit zwar mit einer gewissen Spannung gerechnet hatte, aber in keinem Fall mit dem, was sich mir tatsächlich geboten hat.

Durch den ganzen Roman hindurch herrscht eine extrem düstere Atmosphäre, die sich allein schon durch das Wetter widerspiegelt, denn meinem Empfinden nach, hat es ehrlich extrem oft geregnet oder sogar gewittert. Zudem sind auch die Erlebnisse von Oscar und Marina sehr mysteriös, sowie auch Marinas Vater und Marina selbst von einem mysteriösen Hauch umgeben sind. Ich hatte daher beim Lesen ehrlich erhebliche Schwierigkeiten Marina, ihre Aussagen und ihre Handlungen einzuschätzen. Allein schon diese vielen kleinen Rätsel in dieser doch sehr dunkel beladenen Atmosphäre haben mir beim Lesen irgendwie richtig Spaß gemacht, da die Geschichte deutlich spannender wurde, als ich erwartet hätte.

Je mehr ich dann in die Geschichte eintauchte, desto gefangener war ich von ihr, da mich die vielen Rätsel und kleinen Brocken an Hinweisen immer mehr in ihren Bann zogen. Und alles, obwohl die seltsamen Dinge eher immer noch mehr zu werden schienen, anstatt abzunehmen und sich aufzuklären. Auch Marina habe ich nicht wirklich besser verstanden im Lauf des Romans und bis kurz vor dem Ende blieb sie mir auch ein sehr großes Rätsel.

Nur wirklich verwundert war ich, als ich immer mehr erkennen musste, dass die ganze Geschichte weniger vollkommen logisch erklärbar sein würde, als dass sie doch ein wenig phantastisch wurde. Denn dass sie solche Entwicklungen nehmen würde, wie sie es tat, hätte ich nicht erwartet. Von daher war ich irgendwie positiv, als auch ein wenig negativ überrascht, da es mir in manchen Punkten dann doch ein wenig zu abstrakt wurde.

Insgesamt hat mir das Buch großteilig jedoch sehr gut gefallen, besonders, da es so mit der Stimmung und Atmosphäre gespielt hat. Einzig die Auflösung der Rätsel, die ich mir ein wenig realer und weniger abstrakt gewünscht hätte, war mir dann doch ein bisschen zu viel des Guten.