Rezension

Marley muss man lieben

Marley & ich - John Grogan

Marley & ich
von John Grogan

Diesen Hund muss man einfach lieb haben! Egal, ob man auch Hundebesitzer ist, andere Tiere seine Lieblinge nennt oder überhaupt keine Haustiere hat. Marley gewinnt Sympathien durch seine tollpatschige Zerstörungswut, seine liebevollen Missgeschicke, seine kleinen und grossen Abenteuer. Und das alles wunderbar erzählt von seinem Herrchen.

Man merkt am Schreibstil, dass John Grogan sein Geld mit Wörtern verdient. Er hat das Talent, Geschichten unterhaltsam zu erzählen. Im Falle von Marley glaube ich jedoch, dass man sogar der grottigste Schreiberling sein kann und trotzdem ist der Leser sofort in die Geschichte von Marley gesogen. Das soll aber keiner Abwertung des Schreibtalents des Autors sein.

John Grogan erzählt die Geschichte aus seiner Sicht, schliesslich ist es auch seine eigene. Frisch verheiratet, geniesst er die junge Liebe und spielt früher oder später mit dem Gedanken an Familienzuwachs. Vor den Kindern (die später noch dazukommen und ebenso für Chaos sorgen), soll es erst einmal ein Hund sein. Ein kuscheliges Lebewesen fürs Beisammensein, ein Geschenk für seine Frau und ein neuer Freund. Doch Marley, das "Sonderangebot", der zuerst noch knuffig süss unter seinen Geschwistern spielt, wächst schnell zu einer energiegeladenen Wundertüte heran, ausgestattet mit dem Charakter und der Muskelkraft von Jagdhunden, mit einem grossen Herz, warum er jeden anspringen und abschlabbern muss und mit einer ungestümen, nicht immer cleveren Liebe zum Abenteuer. Jedes Kapitel birgt neue zerstörte Möbel, Glücksmomente, unfreiwillig gerannte Spaziergänge und Essensbeutezüge. Man kann einfach nicht aufhören zu lesen, weil man wissen muss, was er als nächstes anstellt. 

Die Geschichte wurde mittlerweile mit Jennifer Aniston und Owen Wilson verfilmt. Es entstand eine herrliche Komödie, die auf Wahrheiten beruht und die ganze Familie zum Lachen bringt. Einige Kleinigkeiten mussten zwar im Film angepasst werden oder wurde weggelassen, was ich in diesem Fall jedoch nicht schlimm, sondern gut gelöst finde. Vielleicht konnten einige Dinge auch gar nicht filmisch umgesetzt werden, weswegen es sich wirklich lohnt, das Buch zu lesen. Denn Marley könnte für mehrere Filme noch genug Material liefern.

Am Ende hatte ich tatsächlich Tränen in den Augen - anfangs vor Lachen, schlussendlich gegen Ende des Buches auch wegen dem Abschied von Marley. Ich finde es jedoch sehr schön und herzergreifend erzählt. In jedem Wort spürt man John's Liebe zu seinem Hunde-Rabauken, der sein Leben auf den Kopf gestellt hat, aber es auch um so vieles bereichert hat. 

Ein Buch (und Film) für jeden Tierliebhaber - nicht nur Hundebesitzer - und eigentlich auch für alle anderen! Marley muss man einfach kennen und lieben lernen!
 

5 / 5 Sterne