Rezension

Marta schläft, aber wie kam es dazu?

Marta schläft
von Romy Hausmann

In ihrer Jugend wurde Nadja für ein Verbrechen verurteilt das sie angeblich nicht begangen hat. Jahre später hat sie sich in Berlin ein neues Leben aufgebaut, sie arbeitet in einer Anwaltskanzlei und lebt sehr zurückgezogen. Als eine ehemalige Kollegin in Schwierigkeiten gerät möchte Nadja ihr helfen, ohne es zu ahnen wird sie in ein perfides Spiel hineingezogen. 

Ich kann die beiden Thriller von Romy Hausmann nicht vergleichen, weil ich Liebes Kind noch nicht gelesen habe. Der Einstieg in "Marta schläft" ist mir gut gelungen, die Kapitelüberschriften geben klar an in welcher Geschichte man sich gerade befindet. Also ob es um Nadjas Jugend in Polen geht oder um ihre aktuellen Probleme in Berlin. Außerdem gibt es noch ein paar kleinere Handlungsstränge die gegen Ende perfekt in das große Ganze eingewoben werden. Mir hat die Geschichte gut gefallen, wer einen blutigen Thriller erwartet könnte aber enttäuscht werden, denn viel Blut fließt hier definitiv nicht. Ich lese sehr gerne Geschichten mit kurzen Kapitel und Zeitsprüngen, diese Vorliebe wird hier klar bedient. Mich nervt an Thrillern und Krimis oft, dass ich schon ganz früh weiß wie alles endet, das war hier nicht der Fall. Ich wurde nicht vollkommen überrascht, aber es gab einige spannende Wendungen. Und warum vergebe ich nicht die volle Punktzahl? Die Charaktere sind ein bisschen schwierig. Ich kann nicht sagen warum, aber die vermeintlich böseste Figur hat mir am besten gefallen, dafür wurde ich mit Nadja gar nicht warm. In Anbetracht, dass man die Hauptfigur nicht unbedingt lieben muss wenn der Rest stimmt, habe ich die Geschichte trotzdem gerne gelesen und werde Romy Hausmanns ersten Thriller auf meine Einkaufsliste setzen.