Rezension

Martin Servaz ermittelt

Schwestern im Tod - Bernard Minier

Schwestern im Tod
von Bernard Minier

Bewertet mit 4.5 Sternen

"Schwestern im Tod“ ist der fünfte Band einer Reihe, die mir bis zur Lektüre dieses Romans unbekannt war; ich hatte jedoch keine Verständnisschwierigkeiten, da der Stil des Autors Bernard Minier klar und für das Genre recht eloquent ist.

 

Worum geht’s ?

 Kommissar Martin Servaz wird an einen Tatort in Toulouse gerufen, der ihm   sofort einen alten Fall ins Gedächtnis ruft.

Die Frau des Autors Erik Lang wird tot in einem Kommunionkleid aufgefunden. Bereits die Schwestern Oesterman – Alice und Ambre - waren im Jahr 1993 derart gekleidet ermordet in einem Waldstück entdeckt worden, damals war pikanterweise der Ehemann des aktuellen Opfers der Hauptverdächtige gewesen, da er einen Roman mit dem Titel „Kommunionkleid“ verfasst hatte.  Für Martin Servaz beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit: eine Cold – Case – Ermittlung soll Licht ins Dunkel bringen…

 

Ein auktorialer Erzähler führt durch die Handlung. Eine atmosphärische, düstere Geschichte wird erzählt. Der Stil des Autors ist fesselnd und bildhaft; dabei umschifft Minier geschickt Klischeeklippen und er baut unerwartete Wendungen in den plot ein. Auch die Figuren fand ich interessant - Martin Servaz entspricht nicht unbedingt dem Klischee des abgebrühten Schnüfflers. Vom eigentlichen Handlungsverlauf will ich an dieser Stelle nicht viel verraten.  Der Autor hat mit seiner Herangehensweise natürlich nicht das Rad neu erfunden, ich liebe jedoch Geschichten mit verschiedenen Zeitebenen, besonders, wenn dies auch stilistisch raffiniert präsentiert wird  und wenn die Formulierungen nicht einem simplem „Subjekt/Prädikat/Objekt“- Schema folgen.

Fazit:

Gerne empfehle ich den äußerst spannenden  Roman zur Lektüre. Das französische Original war völlig zurecht ein Bestseller,

da „Schwestern im Tod“ ein gut strukturierter, durchdachter Psychothriller ist, der sich meines Erachtens angenehm von der genretypischen „Massenware“ abhebt. Man sollte jedoch als Leser/in etwas Geduld mitbringen. Doch es lohnt sich! Man wird bestens unterhalten, darf jedoch nicht zu zart besaitet sein.

Ich habe jedenfalls Lust bekommen, auch die anderen Teile der Reihe zu lesen.