Rezension

✎ Mary Ann Shaffer & Annie Barrows - Deine Juliet

Deine Juliet - Mary Ann Shaffer

Deine Juliet
von Mary A. Shaffer

Von Anfang an war mir klar, dass es sich hierbei um einen Briefroman handelt. Zum einen war ich skeptisch, denn das Konzept klappt nicht immer. Zum anderen war ich voller Vorfreude, da ich auch schon sehr gute Briefromane kennenlernen durfte.

Ich habe bereits einige Bücher über die Nachkriegszeit gelesen. Dieses hier war dennoch anders. Es kommen verschiedene Personen zu Wort und jeder erzählt seine Geschichte - und trotzdem ist es die eine Geschichte.

Es bleibt natürlich nicht aus, dass sehr viel Alltagsgeplänkel vorkommt. Durch die reichlichen Akteure, bleibt einiges an der Oberfläche, jedoch lernt man den ein oder anderen auch etwas genauer kennen.

Der Schreibstil der Autorinnen hat mich relativ mühelos durch das Werk getragen. Gerade die Beschreibungen der Insel ließen tolle Bilder vor meinen Augen ablaufen. Jedoch auch die Geschichten der Leute wurden authentisch dargestellt. Es gibt Stellen, die haben mich richtig berührt.

»Es ist vermutlich merkwürdig, um jemanden zu trauern, dem man nie begegnet ist. Aber ich tue es.« (S. 200)

Genau so habe ich mich gefühlt. Der Moment, der diesen Worten voraus geht, wurde meiner Meinung nach so ergreifend eingefangen, dass ich einen Augenblick innehalten musste.

Was mir ein wenig zu abrupt war, war das Ende. Dies klang, als wollte man schnell fertig werden. Als ich die letzte Seite umschlug, war ich daher auch erstmal etwas perplex, da ich damit nicht gerechnet habe.

Dennoch ist dies ein Buch, welches mein Regal weiterhin zieren darf und daher von mir eine Leseempfehlung bekommt.

©2018