Rezension

„Marys Tagebuch“ ist ein Zeitreiseroman, der mich nicht nur überraschen, sondern auch fesseln konnte.

Marys Tagebuch - Angela Schilling

Marys Tagebuch
von Angela Schilling

Bewertet mit 4.5 Sternen

Von diesem Zeitreiseroman hatte ich bislang recht wenig gehört. Es war also dringend an der Zeit, mir ein eigenes Bild zu machen.
Erfreulicherweise hielt ich wieder mal einen Roman in den Händen, der nicht nur von einer deutschen Autorin geschrieben wurde, sondern auch in Deutschland spielt – genauer gesagt in der Nähe von Leipzig. Genau dorthin zieht nämlich die 18-jährige Studentin Mary Meyers.
Schon das Vorwort gibt einen winzig kleinen Eindruck auf das, was mich erwartete. Gespannt ging es also los ...
Durch die Gartentür im Hause ihrer Oma gelangt Mary ins 19. Jahrhundert. So verwirrend dies nicht nur für die Protagonistin als auch für mich war, ich fand die Idee irgendwie charmant und sie erinnerte mich an den Zeichentrickfilm „der große Bär“. Unnötig zu erwähnen, dass ich den Film toll finde :)
Schnell lernt Mary in der Vergangenheit Johannes kennen . Und lieben. Aber natürlich ist alles nicht so einfach, wie man denkt ... dann wäre der Roman ja schnell beendet ;)
Spannend ist, dass Mary die Vergangenheit durch besagte Tür immer wieder verlassen und in ihre eigene Zeit zurück kehren kann. Diese Wechsel mochte ich besonders, denn so wurde auch sehr schön der „Gegensatz“ der Zeiten deutlich. Aaaaaaaaber.... auch Johannes kann durch dieses “Zeitfenster“ … zumindest …. nein, das verrate ich euch nicht. Nur soviel, der Plot ist echt einfallsreich !!!
Der Schreibstil der Autorin gefiel mir richtig gut und ich mochte die Art, wie sie die Orte und Ereignisse beschreibt. Ebenso gut gelang ihr dies auch bei den Protagonisten. Die Story ist spannend und wirklich sehr kurzweilig. Mein romantiksüchtiges Herz war von der Liebesgeschichte wirklich begeistert. Angela Schilling legte wirklich große Mühe in die Beschreibungen der Gefühle. Und so wirken Verzweiflung, Hoffnung, Liebe und Angst wirklich sehr real und machen die Story sehr lebendig.
Der Titel dieses Romans „Marys Tagebuch“ ließ mich zunächst auf die Erzählform schließen. Hier irrte ich mich aber gewaltig und im Nachhinein muss ich sagen, diese Geschichte hätte kaum einen passenderen Namen tragen können.
Ich möchte keinesfalls zu viel verraten, aber mich hat dieser Roman nicht nur einmal überrascht und vor allem das Ende habe ich so nicht vorausgesehen ... aber das entdeckt besser selber.

„Marys Tagebuch“ ist ein Zeitreiseroman, der mich nicht nur überraschen, sondern auch fesseln konnte. Die Idee und ihre Ausführung ist wirklich gut und schenkte mir eine tolle Lesezeit. Wer einen guten Zeitreiseroman, ganz ohne Schotten ;) lesen möchte, dem aber viel Gefühl und eine spannende und überraschende Story wichtig sind, der kann hier bedenkenlos zugreifen.