Rezension

Massenware mit wenig Charme

Auris - Vincent Kliesch

Auris
von Vincent Kliesch

Bewertet mit 2.5 Sternen

Gibt es forensische Profiler wirklich? Matthias Hegel ist auf jeden Fall einer. Er ist ein Sherlock Holmes auf seinem Gebiet. Soll heißen, er kann anhand weniger Worte fast den gesamten Lebenslauf eines Menschen heraushören. Wo er herkommt, wie groß er ist, wo er jetzt lebt, was er fühlt… einfach alles. Das ist fast ein bisschen too much. Aber Hegel ist auch nicht die wichtigste Person in der Geschichte. Denn im Zentrum steht eigentlich Jula Ansorge, eine Potcasterin, die herausfinden will, ob Hegel tatsächlich einen Mord begangen hat oder unschuldig ist, wie sie von Anfang an vermutet.

So ganz neutral kann ich meine Rezension gar nicht schreiben, denn als Leser und Käufer von AURIS bekommt man durch die Aussage: Sebastian Fitzek hat die Idee geliefert, den Eindruck, dass hier schon etwas Besonders drinsteckt. Man hat also bestimmte Erwartungen. Und das Vorwort von Fitzek befeuert diese noch. Aber dann bleibt es doch bei einer netten Idee, die auf sehr einfache und nicht überraschende Weise umgesetzt wird. Der Erzählstil ist schlicht gehalten, ohne große Schnörkel und Kliesch legt großen Wert auf hohes Tempo bei seiner Story. Das erinnert durchaus an Fitzek. Leider bleibt dabei die Logik und die Raffinesse etwas auf der Strecke und auch wenn sich das Buch schnell weg liest, so konnte es mich nur wenig begeistern. Massenware mit wenig Charme.