Rezension

Maßlos enttäuscht

Die Stille vor dem Tod
von Cody Mcfadyen

Bewertet mit 2 Sternen

Ganze 6 Jahre habe ich auf diesen 5. Teil über Smoky Barrett gewartet und wurde nun maßlos enttäuscht.
Was haben sich Autor und Verlag nur dabei gedacht solch ein Buch herauszubringen??? Ich habe das Buch gelesen und gehört und abgesehen von der hanebüchenen und unrealistischen  Story ist auch das Hörbuch einfach nur grottenschlecht. Franziska Pigulla, u.a. die Synchronstimme von Gillian Anderson, hat in den vorherigen 4 Büchern einen wunderbaren Job gemacht. Was sie aber in diesem Buch abliefert, ist ein absolutes NO-GO. Ständig hört man sie schniefen und schnaufen, wahrscheinlich war sie erkältet, aber dann muss das Hörbuch eben zu einem anderen Zeitpunkt eingesprochen werden. Außerdem bin ich der Meinung, ich konnte hören, wann Frau Pigulla gegähnt hat… Zukünftig werde  ich wohl einen großen Bogen um von ihr gelesene Hörbücher machen.

So, nun zum Buch bzw. der nicht wirklich vorhandenen Geschichte. Das Buch startet wie gewohnt in McFadyen Manier – spannend und ziemlich brutal. Das war es dann aber leider auch schon wieder. Ab jetzt geht es nur noch bergab und wir dürfen den wirren und unlogischen Gedanken, Träumen und Gesprächen Smokys lauschen, die absolut keinen Sinn ergeben und rein gar nichts zur Aufklärung des aktuellen Falles beitragen. Dieses Buch ist so dermaßen „drüber“, dass selbst ich als hartgesottene Thriller-Leserin, die kein Problem mit jeglicher Gewalt in Büchern hat, nur fassungslos mit dem Kopf schütteln kann. Gleichfalls weiß man überhaupt nicht, ob die dargestellten Szenen real sind oder sich nur in Smokys Kopf abspielen. Wo in den anderen Teilen der Reihe auch auf die anderen Teammitglieder eingegangen wird, geht  es hier mit einer kurzen Ausnahme von James eigentlich nur um die abstrusen und ängstlichen Gedanken von Smoky. Die taffe Frau, die ich in den vorherigen Büchern so geliebt habe, ist hier nur noch ein Schatten ihrer Selbst und hat rein gar nichts mit der Smoky von früher gemeinsam. Das Buch ist eine Aneinanderreihung von wirren Träumen und philosophischen Gesprächen mit dem Psychiater und dem Team,  die nicht mal im Ansatz Spannung erzeugen konnten. Das offene Ende war ein Witz und kommt mir irgendwie bekannt vor. Ich ärgere mich über die verschwendete Lesezeit und vor allem über die 23 Euro, die ich definitiv sinnvoller hätte einsetzen können. Einen Stern gibt es dafür, dass ich das Buch trotz aller Einwände beendet habe und den zweiten  als  Bonus für McFadyen. Schade….