Rezension

Mathildas Geheimnis

Die Frauen vom Löwenhof - Mathildas Geheimnis
von Corina Bomann

Bewertet mit 5 Sternen

Das Leben auf dem Löwenhof geht in die 2. Runde. Wir befinden uns immer noch in Südschweden, im Jahre 1931. Mathilda ist mit ihren zarten 17 Jahre überraschend zur Waisen geworden, bis aber eines Tages die beeindruckende Agneta Lejongård ihr in der Schule gegenübersteht. Da bekommt sie mitgeteilt das die Gräfin zu ihrem Vormund bestellt wurde. Für Mathilda beginnt nun ein neues Leben auf dem Löwenhof. Aber Mathilda ahnt bisher noch nicht, das Agneta eigentlich ihre Tante ist.  Es dauert sehr lang bis die ganze Wahrheit ans Licht kommt und dabei bricht in Europa gerade erneut der Krieg aus. Die Zeiten ändern sich und auch das Leben auf dem Löwenhof bringt viele Veränderungen und Neuerungen mit sich.

 

Corina Bomann hat mit „Die Frauen vom Löwenhof - Mathildas Geheimnis“ den zweiten Teil ihrer Trilogie geschaffen. Mathilda ist als Protagonisten ganz anders als Agneta im ersten Teil...aber das ändert sich doch rasch. Bomann zeigt dadurch wie vielseitig sie Charaktere beschreiben kann und ihre Sichtweise auch ändern kann ohne das wir gewohnte Gesichter wie eben Agneta aus Band 1 oder auch das restliche Gefolge vermissen. Bomann hat mich mit ihrem Schreibstil wieder komplett eingenommen. Dieses Buch zu lesen war wie ein Rausch. Ich war immer wieder so überrascht welche Wendungen hier eingebaut wurden, ohne das man ahnen konnte das sie kommen. Das nenne ich mal eine gute Erzählkunst. Ich muss gestehen das ich mit Mathilda Startschwierigkeiten hatten. Ich bin nicht gleich warm mit ihr geworden aber es wurde nach den ersten 50 Seiten klar, das sie auf den Löwenhof gehört und immerhin wussten wir Leser durch Band 1 schon mehr als sie selbst. Bomann schafft es, ein sinniges Hin und Her zwischen Liebe und Intrigen zu spinnen. Nichts wirkt dabei übertrieben oder zu konstruiert. Wie schon bereits erwähnt, man wird süchtig nach dem Löwenhof. Mittlerweile habe ich das Gefühl ich bin ein Teil der Familie und gehe dort ein und aus. Die bildhaften Darstellung tragen ihr übriges dazu bei. Die Geschichte wird hier ebenso so in ein Licht gerückt. Bomann hat hier sehr viel Feingefühl einfließen lassen, denn sie hat es sehr gut verstanden die Geschichte in der Geschichte in einem gewissen Maße mit einzuspinnen. Nichts wirkt zu viel oder zu wenig. Eine perfekte Mischung! Es gibt ja Reihen an Bücher die gut und welche die man einfach getrost in den Müll werfen kann. Hier steht definitiv fest: unbedingt lesen. Die Geschichten sind unterhaltsam, man fühlt und leidet mit, man fiebert mit, man lässt sich gern überraschen und man schwelgt ein wenig in alten und längst vergessenen Zeiten die man vielleicht nur aus dem TV kennt. Ich bin wirklich restlos begeistert von dieser Saga und habe gleich nach diesem Buch mit Band drei begonnen. Aber ich muss jetzt schon sagen, das ich traurig bin, das es nun mit „Solveigs Versprechen“ enden wird....

Zur Haptik und Optik: das Cover passt sich perfekt an Band 1 an. Die Kleider passen sehr gut zu den Hauptdarsteller zusammen. Agneta liebt blau, Mathilda hat von ihrem „Onkel“ ein rotes Kleid geschenkt bekommen was sie sehr liebt und genau das ist hier auch abgebildet. Aber, Band 1 hatte rund 720 Seiten und hatte dadurch seine Dicke was ja nicht dramatisch ist oder einen guten Leser nicht abschreckt. Hier waren es ebenfalls knapp 700 Seiten aber das Buch ist wesentlich dünner, ebenso auch die Seiten. Für meine Begriffe waren mir die Seiten viel zu dünn. Die Gefahr das sie beim flotten blättern reißen, ist schon groß. Im Vergleich zu Band 1, wo wir die gewohnten dicken Seiten hatten, ist dies hier recht sparsam behandelt worden... .

 

Dieses Buch erhält von mir eine klare Leseempfehlung! Und nun muss ich schnell weiter auf den Löwenhof und schauen wie es um Solveig bestellt ist...