Rezension

Matthew Quick gehört in jedes Regal!

Happy Birthday, Leonard Peacock - Matthew Quick

Happy Birthday, Leonard Peacock
von Matthew Quick

Bewertet mit 5 Sternen

"Show me it’s possible to be an adult and also be happy. Please. This is a free country. You don’t have to keep doing this if you don’t want to. You can do anything you want. Be anyone you want.”

Worum es geht:
Leonard Peacock wird 18 Jahre alt und beschliesst heute, an seinem Geburtstag, Asher Beal und danach sich selbst zu erschiessen.
Vorher will er noch seinen besten Freunden Abschiedsgeschenke überreichen.

Meine Meinung: 
Wie bereits im Silver Lining Playbook spielt Tragik eine grosse Rolle in diesem Buch. Nach nur 5 Kapitel ist klar dass Leonard Hilfe sucht und sie nirgends bekommt. Er ist bereit sich zu öffnen und anderen anzuvertrauen aber die jeweils anderen sind so mit sich selbst beschäftigt dass ihnen nicht mal auffällt dass Leo versucht etwas mitzuteilen. Und wenn, dann, wenn es zu spät ist. Leonard Peacock zeigt auf wie bereits bei Jay Ashers "Thirteen reasons why" wie ein wenig Aufmerksamkeit für die Umwelt, jeder positive Auswirkungen auf seine Mitmenschen haben kann. Ebenso auch Negative.
Dadurch dass das Buch aus seiner Sicht geschrieben wird haben wir natürlich keine andere Wahl als uns ihm Nahe zu fühlen auch wenn er es uns manchmal schwer macht. Wer "Ich gegen Osborne" gelesen hat kann hier einige Parallelen ziehen, Leonard sieht sich als etwas Besseres und durch Ashers Tat (und seinem Alter, sorry wenn ich jetzt 18-jährige Leser beleidige aber er ist ein typischer Teenager) ist Leonard sehr selbstzentriert und schliesst die Aussenwelt kategorisch ab.

Wie bereits in Quick's anderen Büchern erschafft er sehr lebendige, unglaublich komplexe Figuren die unvergesslich werden.
Die Stimmung ist düster und in detaillierten Beobachtungen wird klar, dass Leonard die Menschheit und die Zukunft aufgegeben hat. Dennoch liest es sich wundervoll und man wünscht sich auf jeder Seite dass er irgendwo einen Grund zum Leben findet.

"Tell me the truth. If adulthood is working some death-camp job you hate for the rest of your life, divorcing your secretly criminal husband, being disappointed in your son, being stressed and miserable, and dating a poser and pretending he’s a hero when he’s really a lousy person and anyone can tell that just by shaking his slimy hand — if it doesn’t get any better, I need to know right now. Just tell me. Spare me from some awful fucking fate. Please.”

Negativ:
- Das Buch ist zu kurz  [;)]
- Leonard macht es einem schwer ihn zu mögen, so selbstbezogen wie er ist.

Highlights:
- Herr Silvester wünscht sich, glaube ich, jeder als Lehrer
- Leonards Beobachtungen. Wir sind eine unzufriedene Rasse und nichts wird den Menschen je vollkommen zufrieden stellen. Finden wir uns damit ab  [;)]
- Leonards Mutter. Ich mag solche Figuren. Sie sind real.
- kein Mobbing! Würde man ja annehmen, aber nein, Leonard wird nicht gemobbt.
- Ashers Tat. Ich hatte lange Angst dass Leonard aus einer Mücke einen Elefanten machen würde, wie man so schön sagt. Tut er nicht.
- Das Ende. So wünsch ich mir das!

Bücher im ähnlichen Stil: 
Thirteen reasons why - Jay Asher
Ich gegen Osborne - Joey Goebel

“I feel like I’m broken—like I don’t fit together anymore. Like there’s no more room for me in the world or something. Like I’ve overstayed my welcome here on Earth, and everyone’s trying to give me hints about that constantly. Like I should just check out.”

Happy Birthday Leonard Peacock erscheint am 1. Juni bei DTV