Rezension

✎ Matthias Lanin - Ein Fiebelkorn

Ein Fiebelkorn - Matthias Lanin

Ein Fiebelkorn
von Matthias Lanin

Was ich von der Geschichte hätte erwarten sollen, weiß ich nicht. Mich hat einfach der Klappentext angesprochen und irgendwann habe ich es zur Hand genommen und drauf los gelesen.

"Leise und unaufgeregt" - genau so habe ich den Schreibstil des Autors empfunden. Man gleitet durchs Geschehen, ohne gehetzt zu werden. Und trotzdem erhält man einige Informationen.

Johanna und Wilfried sind zwei Charaktere, die ich gerne begleitet habe. Dabei werden keine 0815-Figuren verarbeitet, sondern ich hatte das Gefühl, dass Matthias Lanin sich ernsthaft Gedanken gemacht hat, uns die beiden nahe zu bringen. Auch die Nebenfiguren erscheinen nicht blass, sondern haben Stärken und Schwächen, mit denen man sich identifizieren kann.

Bis zu einem bestimmten Punkt in der Geschichte, habe ich den Eheleuten einfach zugehört. Dann jedoch kommt eine Wende und meine Gefühle wurden angesprochen. Ich habe mitgelitten, konnte die Gedanken völlig nachvollziehen und wäre am liebsten manchmal in das Geschehen eingedrungen, um die Leute einfach mal zu umarmen.

Dennoch verliert die Stille, die sich durch das ganze Werk zieht, keinen Moment an Kraft. Und gerade das hat mir hier besonders zugesagt. 

Der Autor hat meinen Nerv 100%ig getroffen. Zumal man eine Liebesgeschichte dargeboten bekommt, die man nicht bereits gefühlte 1000x gelesen hat. Daher gibt es von mir auch eine absolute Leseempfehlung. Vor allem an diejenigen, die sich gerne mal auf andere Sachen einlassen möchten.

©2018