Rezension

Medusa mal anders

STONE BLIND – Der Blick der Medusa -

STONE BLIND – Der Blick der Medusa
von Natalie Haynes

Bewertet mit 5 Sternen

Als Fan der griechischen Mythologie kann ich kaum einem Buch zu diesem Thema widerstehen und der Ansatz, mal eine neue Perspektive auf diese Sagen zu bieten, hat mich sehr interessiert. Soetwas ähnliches habe ich als Schullerktüre bereits mit "Medea. Stimmen" von Christa Wolf gelesen, und auch da haben modernere Ansichten und ein feministischer Grundton die altbekannte Erzähung in etwas ganz Neues verwandelt.
So ist es auch hier der Autorin gelungen, eine weibliche Figur, die immer nur als Ungeheuer galt, in ein anderes Licht zu rücken. Jede Münze hat immer 2 Seiten und die Wahrheit liegt irgendwo zwischen allen Perspektiven, das macht dieses Buch nochmal deutlich.
Deswegen war es auch besonders toll, dass nicht nur Medusas Perspektive erzärhlt wird, sondern auch andere Figuren ihre Sicht der Dinge schildern, sodass zum Einen die Geschiche facettenreicher wird, aber zum Andern jetzt nicht Medusa zur Lichtgestalt erhoben wird, sondern es eine gewisse Art Objektivität gibt.
Damit wird glaubhaft gemacht, dass mehr hinter Medusa steckt als man immer dachte, und diese spannende Sagengetalt wird tatsächlich auf gewissen Weise rehabilitiert.
Abgesehen davon war das Buch auch sprachlich schön gemacht und durchdacht aufgebaut, was erkennen lässt, dass die Autorin ihr Handwerk versteht. So wurde dieses Buch auch zu einer tollen Unterhaltungslektüre, die man genießen kann, ohne dafür die Hintergründe zu bedenken.