Rezension

Mega Idee, aber nicht so gut umgesetzt...

Wild Flower - Die Gesetzlose - Charlotte Nicole Davis

Wild Flower - Die Gesetzlose
von Charlotte Nicole Davis

Bewertet mit 3.5 Sternen

Als ihre kleine Schwester Clem einen Freier tötet, bleibt Aster nichts anderes übrig als mit ihr in die Wildnis zu entfliehen. Doch ihre Verfolger sind ihnen dicht auf den Fersen und überall lauern Gefahren…

 

Der Klappentext hat mich sofort neugierig auf dieses Buch gemacht und eine super spannende, neuartige Geschichte versprochen. Das Buch konnte meine Erwartungen zwar nicht ganz erfüllen, aber es hat dennoch ein paar schöne Dinge zu bieten.

 

Eine Sache, die mir an diesem Buch super gut gefallen hat, war das Setting. Es war total interessant und besonders, der Wilde Westen mit ein paar Fantasy-Elementen und einer zerbrochenen Gesellschaft. Es gab super viel zu entdecken und wirklich mega coole Ideen, sodass ich total gut in diese Welt eintauchen konnte.

Auch die wichtigen Themen, wie Zwangsprostitution und Unterdrückung, die hier eine Rolle spielen, wurden sehr gut eingebracht und haben dem Buch mehr Tiefe gegeben. 

 

Die Charaktere mochte ich sehr gerne, sie waren sehr vielfältig, stark und authentisch und ich habe jeden auf eine andere Art ins Herz geschlossen. 

Aster war mir sofort sympathisch, ich mochte ihre selbstlose, rebellische Art total gerne und fand es einfach super schön, wie sie sich um ihre kleine Schwester Clementine gekümmert hat. 

Clem selbst kam mir zwar manchmal ein wenig naiv rüber, aber ich fand sie dennoch total liebenswürdig, genauso auch Tansy und Mallow, die beide auf ihre Art besonders waren. 

Am meisten mochte ich tatsächlich Violet, die innerlich so zerbrochen ist und es mit ihrer taffen Art überspielen zu versucht. 

Auch Zee fand ich einfach mega und zusammen haben alle wirklich ein tolles Team gebildet, das ich gerne begleitet habe.

Das Einzige, das mir hier ein wenig gefehlt hat, waren die Gefühle der Charakteren und die Bindungen zwischen ihnen, die bei mir nicht wirklich angekommen sind. 

 

Den Schreibstil fand ich auch sehr angenehm und schön zu lesen und alles wurde detailliert und gut vorstellbar beschrieben.

Jetzt kommt das, was mich leider fast gar nicht überzeugen konnte: Die Handlung. Der Anfang hat mir noch echt gut gefallen, aber in meinen Augen hat die Story immer weiter nachgelassen. An sehr vielen Stellen hat mir einfach die Spannung gefehlt, die Handlung war sehr geradlinig ohne große Wendungen oder Überraschungen. Ab und zu gab es mal spannende Szenen, aber auch dann war die Spannung für mich zu schnell wieder weg. Zudem ist vieles passiert, das in meinen Augen die Handlung gar nicht vorangebracht hat und irgendwie unnötig war. Ich hätte es schön gefunden, wären diese Dinge einfach weiter ausgeführt und mehr in die Handlung eingebunden worden, da so dann vermutlich nochmal mehr Spannung entstanden wäre. 

Auch das Ende konnte mich nicht so ganz überzeugen. Es war sehr vorhersehbar und lässt einfach zu viele Fragen offen, sodass die Geschichte für mich nicht ganz abgeschlossen ist. 

 

Fazit: Dieser Buch ist für mich leider ein Fall von Megacoole-Idee-aber-nicht-so-starke-Umsetzung. Sowohl das interessante Setting, als auch die Charaktere und den Schreibstil mochte ich total gerne, aber die Handlung konnte mich fast gar nicht überzeugen, da sie sehr vorhersehbar und nicht wirklich spannend war.