Rezension

mehr als gelungen

Kühn hat Hunger - Jan Weiler

Kühn hat Hunger
von Jan Weiler

Bewertet mit 4.5 Sternen

Jan Weilers Kühn-Romane lassen sich gut lesen und erfreulicherweise gelingt es dem Autor das Niveau zu halten. Kühn hat Hunger hat mir genauso gut gefallen wie die beiden Vorgängerromane.

Weiler hat sich auch wieder etwas originelles einfallen lassen und lässt die Kriminalhandlung in eine gesellschaftliche Klammer fügen. Kühns Familienprobleme, seine Wunsch abzunehmen und Konflikte mit Kollegen spielen eine genauso wichtige Rolle wie die Ermittlung in einem Mordfall an einer jungen Frau. Damit ist es mehr als ein Krimi, da die gesellschaftliche Thematik wichtiger ist.

Die meiste Zeit wird aus Kühns Gedanken heraus erzählt. Er ist Kommissar, und so genial er bei Verhören und Ermittlung ist, so ist er ein Tropf was die persönlichen Probleme angeht. Das ist überwiegend amüsant zu lesen, obwohl man sich besonders als männlicher Leser gelegentlich selbst vergleicht.

Ich mag die Ironie von Jan Weiler.

 

Stilistisch gefällt mir auch, dass es dem Autor gelingt, tiefe Einblicke in die Figuren zu gewähren, zum Beispiel auch in den jungen Polizisten Sebastian Pflug, ein labiler Typ, der an der Tötung des Opfers beteiligt ist.

 

Der Roman bietet ernste Passagen und welche mit umwerfender Komik, sowie milder Spott auf menschliche Schwächen und einem kompakten Plot. Das alles ist mehr als gelungen!