Rezension

Mehr als gelungener Abschluss

Play & Pretend -

Play & Pretend
von Nena Tramountani

Bewertet mit 5 Sternen

Briony liebt es zu schauspielern. Nur dort kann sie ihrem wahren Leben entfliehen und ihre Sorgen vergessen. Einfach in eine andere Rolle schlüpfen und alles andere liegen lassen, auf später verschieben. Doch ausgerechnet Sebastian, der im neuen Stück ihren Liebespartner spielt, bringt sie auch auf der Bühne völlig aus dem Konzept. Auf einmal kann sie nicht mehr alles andere vergessen, denn Sebastian schafft es durch ihre Maske hindurchzublicken. Aber Briony wird schnell klar, dass auch Sebastian seinem Alltag entfliehen will und auch er Dinge auf der Seele hat, die alles andere als leicht zu sein scheinen.

 

Von der ersten bis zur letzten Seite voller Emotionen, Tiefe und Spannung. Nena Tramountani hat es direkt geschafft mich zu packen und hat mich auch bis zum Ende nicht wieder losgelassen. Ihr Schreibstil war einfach nur fesselnd!

 

Das große Thema in dem Buch sind psychische Krankheiten. Ein so wichtiges und auch schwieriges Thema, welches ich super interessant finde. Die Autorin hat es sehr feinfühlig beschrieben, mit all seinen Höhen und Tiefen. Es hat sich alles real angefühlt, als wäre ich selbst dabei gewesen. Soweit es mir selbst möglich war konnte ich die Geschehnisse nachvollziehen und nachempfinden.

 

Von Briony hat man schon in den vorherigen Bänden einiges erfahren, auch dass sie an einer Essstörung leidet. Über Sebastians Schmerz möchte ich gar nicht viel sagen, aber auch dieser hat mich sehr starkberührt. Ich liebe es wie sie beide immer mehr über sich hinauswachsen, schaffen offen über alles zu reden, dazustehen, sich Hilfe suchen, das ist so wichtig und der schwierigste aber auch wichtigste weg zur Besserung. Ich habe beide sehr in mein Herz geschlossen!

 

Aber auch die anderen Charaktere waren wunderbar. Sebastians Freunde sind so zuckersüß, wie sie sofort alle da waren und ihn auch von der Therapie abholen, auch sein Vater ist einfach toll, auch wenn er seine Gefühle auf eine andere Art und Weise zeigt, auch die ist unglaublich, seine Worte in der Dusche zeigen ja mal mehr als genug wie sehr er seinen Sohn liebt. Und natürlich kamen auch die vier bekannten Charaktere der ersten beiden Bände wieder vor, welche ich noch immer alle sehr mag. :-)

 

Ein ganz grandioser Abschluss der Trilogie und für mich sogar der beste Band von den dreien. Sehr emotional, wichtig, erschreckend, toll! Ganz große Liebe und noch größere Leseempfehlung an euch!