Rezension

Mehr als Liebe

Wenn Funken über Wolken tanzen - Sandra Binder

Wenn Funken über Wolken tanzen
von Sandra Binder

Bewertet mit 4 Sternen

Nico hat sich erst vor einem Jahr von ihrem Mann getrennt und eigentlich keine Lust, sich schon wieder auf eine Beziehung einzulassen. Doch dann lernt sie Kosta kennen: Er ist attraktiv, liebenswürdig und verständnisvoll - einfach perfekt. Als Nico allerdings erfährt, dass er erst 19 ist, ist sie schockiert. Kann die Beziehung einem Altersunterschied von 14 Jahren und den argwöhnischen Blicken der anderen standhalten?

Das Thema hat mich von Anfang an angesprochen, da ich bisher noch kein Buch gelesen habe, das eine solche Situation beschreibt. Zugleich ist es etwas gesellschaftskritisch und ich habe mir während dem Lesen ständig die Frage gestellt, was ich an Nicos/Kostas Stelle getan hätte. Dabei war ich hin- und hergerissen und genau das hat das Buch für mich so spannend gemacht.

Auch das Cover finde ich sehr schön, meiner Meinung nach passt es gut zum Inhalt des Buches und es wäre mir in einer Buchhandlung sicher ins Auge gefallen.

Nico war für mich eine Person, die ich oft für ihren Humor und ihre frechen Sprüche geliebt habe, zugleich hätte ich manchmal aber auch die Hände über dem Kopf zusammenschlagen können, wenn sie wieder einmal alles hinterfragt hat. Dieses ständige Reflektieren hat mich beim Lesen etwas gestört, da ich das Gefühl hatte, dass sich ihre Gedanken an einigen Stellen wiederholen und im Kreis drehen. Die Beziehung zu Nicos Vater war schön ausgestaltet und ich habe ihn im Laufe des Buches wirklich lieb gewonnen.

Kosta ist wirklich perfekt - vor allem hat mich jedoch beeindruckt, dass er trotz der vielen Tiefen an Nicos Seite bleibt und alles für sie tut. Teilweise schien er dadurch eher eine Art Bediensteter zu sein und es hat Nico unsympatisch wirken lassen, dass sie sich von Kosta abgewandt hat, obwohl dieser sie immer unterstützt. Von seinem starken Willen und seiner Beharrlichkeit kann man sich etwas abschauen.

Nicos Freundin Tina fand ich von Anfang an eher unsympatisch, das hat sich im weiteren Verlauf nur verstärkt. Für sie hatte ich keinerlei Verständnis und ich habe mich gewundert, dass Nico überhaupt noch mit ihr befreundet ist.

Das Buch war flüssig geschrieben und der Perspektivwechsel zwischen Nico und Kosta haben dafür gesorgt, dass man beide Personen verstehen und mit ihnen fühlen kann. Auch die Botschaft, dass Liebe aus vielen Komponenten besteht, hat mir sehr gefallen, ebenso das Ende.

Ein schönes Buch, das immer wieder zum Nachdenken anregt!