Rezension

Mehr als nur ein Thriller

Die Schuldlosen - Petra Hammesfahr

Die Schuldlosen
von Petra Hammesfahr

Bewertet mit 5 Sternen

Das Buch von Petra Hammesfahr  „Die Schuldlosen“ beginnt 1982 in einem Dorf in der Nähe von Köln. Zwei Frauen stehen an Gräbern, die eine hat ein kleines Mädchen an der Hand, Alexa. Doch die zwei Frauen scheint mehr zu verbinden. Das Buch geht 2010 weiter: Alex (33 Jahre alt) wird vorzeitig aus der Haft entlassen und kehrt in sein Heimatdorf zurück. Er soll 2004 Janice Heckler ermordet haben. Mittlerweile sind seine Eltern verstorben und sein Bruder Albert leitet den elterlichen Brauerei-Betrieb. Angekommen meidet er den Kontakt zu Heike Jentsch, deren Aussage zu seiner Verurteilung geführt hat. Andererseits war er von den meisten eh schon für schuldig befunden worden, da hatte selbst seine Familie keine Ausnahme gebildet. Seine Mutter hätte ihn schließlich zu dem gemacht was er heute ist, so sagt man. Er  stellt sich vor, wie Heike vielleicht Angst hätte, wenn sie wüsste, dass er wieder da ist. Schließlich hatte er ihr gesagt, dass ihr das noch leidtun würde. Sehr feinfühlig beschreibt Petra Hammesfahr wie Alex versucht sich in dem geerbten Elternhaus wieder einzuleben. Kontakt nimmt er nur zu seinen beiden alten Freunden auf: Lothar und Silvie. Bei der Alltagsbeschreibung bekommt der Leser sehr subtil Informationen über die familiären Hintergründe. So muss das kleine Mädchen, aus dem Prolog auf dem Friedhof an der Hand seiner Mutter, er gewesen sein. Anfangs ist es manchmal etwas verwirrend, die durch Rückblenden eingeführten Personen und deren Verhältnis zueinander, auseinander zu halten. Dass sich dieses Dunkel nach und nach lichtet, macht den Reiz dieses Buches es. Es ist sehr viel mehr als nur ein Thriller. Gut lesbar, absolut nachvollziehbar und sehr einfühlsam  geschrieben, bleibt es spannend bis zur letzten Seite.