Rezension

Mehr als nur ein Traum

Mehr als nur ein Traum - Elisabeth Büchle

Mehr als nur ein Traum
von Elisabeth Büchle

Bewertet mit 5 Sternen

Die Handlung beginnt Anfang der 1960er Jahre: Die Fotografin Felicitas Jecklin hat, wie viele Menschen mit jüdischen Wurzeln, Schlimmes während der Nazizeit erlebt. Aus heiterem Himmel erreicht sie die Nachricht, dass sie ein Haus am Mississippi geerbt hat. Als Felicitas in Wilkinson County, Mississippi ankommt, ist sie gänzlich unbefangen was Rassentrennung angeht - vor allem auch wegen ihrer eigenen Vergangenheit. Ihre offene und liebenswürdige Art bringt ihr viel Sympathie entgegen, sie wird jedoch auch Zeugin der blanken, hasserfüllten Ablehnung Schwarzen gegenüber. Diese Vorurteile und Hass werden nun auch auf sie projiziert, den Sympathisanten der schwarzen Rasse geraten ebenfalls ins Visier des Ku Klux Klans. Wem kann man in solch einer aufgeheizten Stimmung noch trauen und wer will einem etwas Böses? Felicita erkennt in welche schwierige Situation sie da geraten ist, auch ist es eine emotionale Reise in ihre dunkle Vergangenheit die immer wieder an die Hintertür klopft. Sie möchte trotzdem helfen. Dabei gerät sie selbst in einen unaufhörlichen, gefährlichen Kreislauf.
Die Protagonisten werden allesamt vielschichtig und detailliert beschrieben. Sie sind echt und ausdrucksstark. Neben der Story erfährt der Leser einiges über die geschichtlichen Hintergründe, für mich besonders interessant, da ich noch nicht viel Literatur aus dieser Zeitspanne gelesen habe.
Die Handlung findet im Zeitraum zwischen 1961 und 1964 statt und wird in fünf Kapitel erzählt. Der Schreibstil ist flüssig, bildhaft und mitreißend. Ich hatte die Umgebungen, die Personen und auch die Geschehnisse perfekt vor Augen und konnte komplett in die Geschichte abtauchen. Dieses Buch hat mich von Anfang an in seinen Bann gezogen, ich konnte es nicht mehr aus der Hand legen.