Rezension

Mehr Dystopie als Novelle

Wie man einen Toaster überlistet - Cory Doctorow

Wie man einen Toaster überlistet
von Cory Doctorow

Bewertet mit 5 Sternen

Was war das bitteschön für ein Ende? Ich weiß, dass Novellen ja meist mit einem Ergebnis enden, was hier auch der Fall war, aber das ziemlich abrupt...

Oftmals wird die Novelle von irrationalen, unwahrscheinlichen oder auch unkrontrollierbaren Mächten bestimmt, die in die Existenz der Protagonisten eingreifen. Dennoch bleibt die Geschichte glaubhaft und nachvollziehbar.

Auch dieser Definition einer Novelle kann ich hier zustimmen , diese unkrontollierbare Macht ist hierbei das Unternehmen Boulangism, dessen Geräte nur Produkte ihrer eigenen Marke in Betrieb bringen. Dazu zählen der Geschirrspüler, der Kühlschrank und wie der Titel der Novelle schon verrät, der Toaster.
Spielt der Name der Firma auf die politische Bewegung des Boulangismus an? Jedenfalls werden in Doctorows Novelle so einige Themen, wie z.B. Flüchtlinge, Unterdrückung der Unterschicht sowie dystopische Züge à la "1984" aufgegriffen.
Der Schreibstil hat mich dabei stark an den von Robert M. Sonntags "Die Scanner" erinnert, die Seiten flogen nur so dahin.
Es gab nur eine Handvoll Protagonisten, die durch ihr handeln charakterisiert werden können. Eine Rahmenerzählung ist hier durchaus sichtbar, die mich überzeugen konnte und das auf eine sehr realistische Weise, die durchaus eine potenzielle Zukunft darstellt.
Sehr lesenswert!