Rezension

Mehr eine "Verwaltungs"-Dokumentation als ein Krimi

64 - Hideo Yokoyama

64
von Hideo Yokoyama

Bewertet mit 3.5 Sternen

Der Klappentext klingt schon ziemlich geheimnisvoll und interessant. Tatsache jedoch ist, dass der Leser eine (zu) große Fülle von dem Polizeiapparat Japans erfährt, von den unterschiedlichen Abteilungen, Grabenkämpfen, Interessen etc. 

Die Idee an sich ist interessant: während bei Krimis in der Regel die Ermittler die Protagonisten sind, sehen wir hier den alten und aktuellen Entführungsfall einzig von der Sichtweise des Pressesprechers Mikami, aus dem Hintergrund also. Überhaupt ist Mikami in jeder Szene des Buchs dabei, wir verfolgen ihn auf Tritt und Schritt (ich würde sogar sagen, es gibt nicht eine Seite von diesen 759, wo er nicht präsent ist). Er war bereis beim Fall "64" vor 14 Jahren dabei, und beim aktuellen Entführungsfall soll er hauptsächlich die Presse informieren/beschwichtigen. Gleichzeitig wird seine eigene Tochter vermisst, die bereits vor einigen Wochen abgehauen ist. Und da sind die häufigen stummen Anrufe...

Insgesamt fand ich das Buch gut, vor allem die Auflösung. Die zu häufigen Informationen über den Verwaltungsapparat fand ich jedoch lesebremsend und spannungsarm. 

7/10 Punkte