Rezension

Mehr Flop als top.

Flo, der Flummi und das Schnack -

Flo, der Flummi und das Schnack
von

Bewertet mit 2 Sternen

Ein Vorlesebuch für Eltern und Kinder, die sich nicht langweilen wollen, geschrieben von großen Namen aus der Kunst-, Musik- und Literaturszene – das klingt super. Ebenso wie die Idee zu diesem Buch ist auch dessen Gestaltung wunderschön umgesetzt und durchdacht. So gibt es zu jeder Geschichte eine passende Illustration, eine Altersempfehlung und eine Vorlese-Zeitangabe. Was jedoch wenig bis kaum überzeugt ist leider tragischerweise der Inhalt dieses Vorlesebuches…

Kinder sind grundsätzlich kreativ, fantasievoll und erklären sich die Welt oft ganz anders als wir Erwachsenen es tun. Aber was die meisten dieser Geschichten ihnen auftischen, lässt auch das fantasievollste Kind mit einem ratlosen Blick zurück. Da büxt ein kleiner, trauriger Junge auf dem Nachhauseweg aus, wird von einem alten Mann verfolgt und ist plötzlich der Apfelkönig. Oder es ist von Faultieren die Rede, die von sogenannten Wickeltieren „eingewickelt“ werden. Oder es verhandelt ein kleines, totes Mädchen in der Himmelskanzlei seine Wiedergeburt mit dem Teufel. Häää, bitte was?! Da ist leider eine vermeintlich gute Idee gehörig nach hinten losgegangen, denn es ist oft weder Sinn noch Botschaft zu erkennen. Viele Geschichten sind unrund, wirken hölzern und aus der Luft gegriffen. Damit sich die Eltern beim Vorlesen auch tatsächlich nicht langweilen, sollen sie wohl zwischen den Zeilen ebenfalls auf ihre Kosten kommen, indem sich indirekt über verschiedene Schularten lustig gemacht wird oder übervorsichtige, behütende Eltern auf dem Spielplatz durch den Kakao gezogen werden. Aha?!

Neben all den Geschichten, die leider negativ auffallen, gibt es auch einige, die einfach nett sind. Kindgerecht mit süßer Story, aber eben auch nicht sonderlich einprägsam. Und dann gibt es auch noch ein, zwei, drei Perlen, die wirklich schön erzählt sind und eine starke Botschaft haben. Darunter fallen zum Beispiel die kleine Spinne Zappelchen, tränentrinkende Schmetterlinge oder ein Hase, der die Welt auf seine ganz eigene Art entdeckt. Sehr berührt hat mich außerdem die Geschichte „Meine neue Oma“, die das Thema Demenz sehr kindgerecht aufgreift und verarbeitet.

Mein Fazit fällt leider ernüchternd aus, denn ich kann mich den Lobeshymnen um dieses Buch nicht anschließen. Zu viel ist unrund, unglaubwürdig und nicht kindgerecht. Eine grundsätzlich schöne Idee mit holpriger Umsetzung. Ein „großer“ Name ist eben noch lange keine Garantie für eine schöne Kindergeschichte.