Rezension

Mehr History als Fantasy

Der Kelch von Anavrin. Das Herz des Jägers - Lara Adrian schreibt als Tina St. John

Das Herz des Jägers
von Tina St. John

Inhalt

Ihr Bruder entführt und in Frankreich festgehalten, macht sich die junge Ariana of Clairmont auf den Weg ihn zu befreien. Das Lösegeld, eine alte Ledertasche voller geheimnisvoller Schriften und Aufzeichnungen über einen magischen Kelch. Durch jene Tasche gerät die junge Lady in höchster Gefahr. Als ihr ein verwegener Fremder zur Hilfe kommt ist ihr Schicksal unwiderruflich miteinander verbunden, denn auch er weiß um den mystischen Kelch von Anavrin.

Meinung

„Das Herz des Jägers“ ist der erste Band der Anavrin Trilogie und dem Genre historische Fantasy zugeteilt. In meinen Augen ist das Buch allerdings mehr Historisch als Fantasy. Zwar tauchen hier und da mal Fantasy Elemente auf, allerdings steht es kaum im Mittelpunkt. Auch der Kelch, um den es hier eigentlich geht, wird viel zu wenig erwähnt.
Im Vordergrund steht mehr die Befreiung von Arianas Bruder, jene überschneidet sich mit Überfallen von seltsamen Gestalten, die auf die Unterlagen in Arianas Besitz aus sind. An diesen Stellen wird man wieder daran erinnert, dass es eigentlich um einen magischen Schatz geht, der seinem Besitzer unvorstellbare Macht verleiht. 
Erst zum Ende hin ging die Autorin mehr auf das Thema ein. Das vermisste Fantasy Genre kam deutlicher hervor und bestätigte mir aufkommende Vermutungen. Das allerdings nur die letzten Kapitel einigermaßen spannend waren, ist ziemlich Schade, denn schon der Prolog hat eine tolle Fantasy Geschichte versprochen. 
Wenn es jetzt ein rein historisches Buch wäre, würde ich das ganze positiver bewerten. Denn so war es ein guter historischer Roman mit gelegentlich auftauchenden Mythen um Magie, die man sich damals ja nicht erklären konnte oder als Werk des Teufels abgetan wurde. Man merkt die Autorin hat sich mit der damaligen Zeit umfassend beschäftigt, denn auch die Sprache war deutlich anderes als die heutige. Aber das hatte ich auch nicht anders erwartet, nachdem ich schon in Lara Adrians Ritter Reihe reinlesen durfte. 
Auch die übliche Romanze durfte auch in diesem Buch nicht fehlen. Wenn es auch ziemlich voraussichtlich war, das die Protagonisten am Ende zusammenfinden. Was die erotischen Szenen angeht, nicht jede hätte unbedingt sein müssen, waren jetzt aber auch nicht überwiegend.

Fazit

Als historischer Roman wirklich lesenswert. Als Fantasy Roman eher befriedigend, wegen mangelnder Magie, Spannung und Ungewöhnlichem. Da Band zwei „Das magische Siegel“ schon bei mir im Regal steht, hoffe ich, dass es etwas besser wird.