Rezension

Mehr holpriges Kämpfen, als schöner Lesefluss

Der fürsorgliche Mr Cave -

Der fürsorgliche Mr Cave
von Matt Haig

Bewertet mit 3 Sternen

Inhalt
Terence hat schon dreimal einen geliebten Menschen verloren. Zuerst seine Mutter, dann seine Ehefrau und zuletzt seinen Sohn Ruben. Nun setzt er alles daran, sein einziges Kind und die Zwillingsschwester von Ruben, Byrony, zu beschützen, damit sie ihm nicht auch noch genommen wird. Doch welche Mittel sind ok? Wie weit darf ein Vater gehen, um seine Tochter zu schützen?

Eigene Meinung
Schon nach den ersten Kapiteln wird klar, das hier ist kein fröhliches Buch und es steuert geradewegs auf eine Tragödie zu. Alles ist aus Terence Sicht geschrieben, was ich wirklich anstrengend fand. Er hat keine Freude im Leben, sieht alles negativ und denkt, hinter jeder Ecke lauert das Böse.

Bis zu einem gewissen Punkt konnte ich das durchaus nachvollziehen. So viele Tode in der Familie verkraftet man nicht gut. Allerdings geht er entschieden zu weit. Er setzt seiner Tochter nach, verfolgt sie, bewacht sie, engt sie ein und hört nicht ein Mal auf den Rat Dritter (in dem Fall seiner Schwiegermutter). Ich habe viele seiner Taten nicht mehr nachvollziehen können und empfand Terence als krank und manisch. Alles noch verstärkt dadurch, dass wir immer nur seine Sichtweise lesen.

Byrony ist ein typischer rebellischer Teenager. Sie tat mir einfach nur noch Leid. Nicht nur, dass sie ihren Bruder verloren hat, jetzt macht ihr ihr Vater auch noch das Leben schwer.

Mir hat es wirklich keinen Spaß gemacht, das Buch zu lesen. Ich habe gemerkt, wie auch meine Stimmung runtergezogen wurde, vor allem, weil keine Besserung in Sicht war, im Gegenteil. Die Mitternachtsbibliothek hat mir so gut gefallen und ich hatte gehofft, hier etwas ähnlich fesselndes zu lesen zu bekommen.

Fazit
Wer sich allzu leicht von der Stimmung eines Buches mitziehen lässt und keine Lust auf negative Gefühle hat, sollte hier die Finger von lassen.