Rezension

Mehr Liebesgeschichte als Romantasy

Das Lied der Sonne - Jennifer Wolf

Das Lied der Sonne
von Jennifer Wolf

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt

Lanea führt in Palilan ein ruhiges und behütetes Leben. Als sie als falsche Prinzessin nach Kingsplain zur Brautschau des neuen Königs zieht erlebt sie zum ersten Mal wie schlecht es außerhalb von Palilan um das Land Valean bestellt ist. Am Hof des Königs angekommen wird Lanea mit Ignoranz, Missachtung und Misstrauen aber auch mit Freundschaft und Liebe konfrontiert, woraus sich ein kompliziert verstricktes Beziehungsnetz entwickelt.

 

Gestaltung

Das Cover kommt auf den ersten Blick recht schlicht daher. Überzeugt aber auf den zweiten Blick mit vielen tollen Details - die schimmernde Schrift des Titels, die glänzend abgehobenen Blüte und oben wirkt es als würden Sonnenstrahlen auf das Buch treffen.

 

Sprache

Gleich zu Beginn entwirft Jennifer Wolf eine paradiesische Welt in Palilan. Ich konnte mir die Heimat Laneas bildlich vorstellen und habe mich sofort dort an den Strand geträumt. Die restliche Welt Valean blieb im Vergleich dazu recht blass. Außer der kurzen Reise durch das Land und dem Schloss sieht man kaum etwas von Valean.

Dafür entwickelt die Autorin ein sehr kompliziertes Geflecht von Beziehungen - politische, zweckmäßige, intrigante und romantische alles ist dabei. Die Story an sich ist recht vorhersehbar und birgt nur wenige Überraschungen. Manchmal ist die Geschichte auch etwas sprunghaft und teilweise überzeichnet. Die Geschichte fokussiert sich sehr auf die Liebe. Und hier konnte mich die Autorin auch absolut fesseln. Ich mochte die romantischen und emotionalen Momente der Geschichte sehr. Wer allerdings eine komplexe Fantasywelt mit außergewöhnlichen Fähigkeiten oder ungewöhnlichen Gestalten sucht, wird hier nicht fündig werden.

 

Charaktere

Lanea ist in einer ganz anderen Gesellschaft aufgewachsen wie die, die sie am Königshof erwartet. Hier zählt nur Macht und Einfluss, egal was es kostet und wer darunter leidet. Lanea ist hingegen ein sehr gerechtigkeitsliebender, gutmütiger, starker aber auch sehr impulsiver Mensch, was sie in dieser Umgebung manchmal recht naiv erscheinen lässt.

Aaren, der neue König, ist ein eher introvertierter Charakter, schwer zu durchschauen. Aber er verdreht Lanea sofort den Kopf. Die Beziehung zwischen den beiden entwickelt sich jedoch schwierig, denn Aaren ist bereits einer anderen versprochen.

 

Es gibt auch noch tolle Nebencharaktere, die ich sehr ins Herz geschlossen habe. Allen voran ist Laneas Volk aus Palilan wirklich großartig.

 

Fazit

Eine tolle Liebesgeschichte, die aber recht wenig mit Romantasy zu tun hat.