Rezension

Mehr Nachkrieg als Fantasy

Priest of Bones - Peter McLean

Priest of Bones
von Peter McLean

Bewertet mit 4 Sternen

Die Geschichte um Tomas Pietey und seinen Bruder, die als Pious Men aus dem Krieg heimkehren und in der Folge mit Brutalität und Kalkül ihr ursprüngliches Revier zurückerobern, ist vor allem blutige Knochenarbeit.

Der Kampf um den Rosenthron ist der Auftakt zu einer groß vom Verlag beworbenen Fantasy-Trilogie. Dass dies nur der Anfang einer weitaus größeren Geschichte sein kann, wird dem Leser relativ schnell klar. Der Erzählstil ist recht behäbig, konzetriert sich stark auf die kleinsten Details jeder Auseinandersetzung und erinnert mich damit sehr an ein Tagebuch, das der wortführende Tomas Piety diktiert.

Vor allem die Namensgebung der Figuren und die kurz gehaltenen Sätze erinnern mich oft an Guy Richies "King Arthur". Leider fehlt dem Buch manchmal ein wenig der Drive, den der Film ausmacht. Trotz allem ist das Buch dadurch recht unterhaltsam, wenn man nicht zu sensible Nerven hat und auch mit ein wenig Blut umgehen kann.

Ein kleiner Wehmutstropfen ist die recht knapp gehaltene Fantasy. Die fantastischen Elemente gehen bei all dem Nachkriegstrauma, mit dem die Heimkehrer zu kämpfen haben, schnell unter. Bis auf ein paar Magier oder Hexer in einem offensichtlich fiktiven Königreich, das sich in seinem machtgefüge stark am späten Mittelalter orientiert, könnte die Geschichte glatt als Historiendrama durchgehen. Wie sehr sich dieses Verhältnis in den folgenden Bändern noch verschieben wird, bleibt abzuwarten.

Fazit:
Man kann von diesem Buch gut unterhalten werden, sollte seine Erwartungen aber schnell von Fantasy Richtung Historiendrama verschieben.