Rezension

Mehr Psycho als Thrill

Der Sarg - Arno Strobel

Der Sarg
von Arno Strobel

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt:
In Köln wurde eine Frau ermordet. Lebendig begraben in einer Holzkiste, musste sie qualvoll sterben. Es handelt sich um Inge, die Halbschwester von Eva Rossbach. Seltsamerweise träumt Eva zeitgleich davon, in einem Sarg eingeschlossen zu sein. Aber ist es wirklich nur ein Traum? Die Abschürfungen an den Fingerkuppen und blaue Flecken drängen eine andere Vermutung auf. Bernd Menkhoff, den treue Strobel-Leser schon aus „Das Wesen“ kennen, übernimmt den Fall. Und es bleibt nicht bei dieser einen Toten …

Meine Meinung:
Mir fällt es schwer, dieses Buch zu beurteilen. Dummerweise hatte ich direkt davor einen Krimi mit einer ähnlichen Problematik gelesen. Dadurch bin ich recht schnell auf eine Teillösung gekommen, was mir das Rätselraten und Spekulieren ein bisschen verleidet hat. Hätte ich dieses andere Buch nicht gelesen, hätte mir das entsprechende Vorwissen gefehlt und der Autor hätte mich wesentlich mehr überraschen können.

Allerdings hat Arno Strobel es auch sonst nicht geschafft, meine hohen Erwartungen ganz zu erfüllen. Warum hatte ich so hohe Erwartungen? – Sein letztes Buch „Das Skript“ fand ich einfach klasse! Und das Thema dieses Buches, lebendig begraben zu sein, lässt bei mir schon allein durch den Gedanken daran den Adrenalinspiegel steigen. Und trotzdem habe ich das Buch ziemlich gleichmütig lesen können. Keine Frage, es ist spannend von Anfang bis Ende, aber eher gleichmäßig und unterschwellig spannend. Es fehlen mir die Spannungsspitzen, der Thrill, das Herzklopfen.

Dagegen steht der Psycho-Aspekt im Vordergrund. Hier hat der Autor gut recherchiert und die entsprechende Persönlichkeit authentisch dargestellt. Auf der Suche nach dem Täter stolpert der Leser über viele Verdächtige. Eigentlich wirkt kaum eine Person völlig unverdächtig. Das war mir fast schon ein bisschen zu viel und wirkte zu konstruiert.

Trotz allem hat mir „Der Sarg“ ein paar nette Lesestunden beschert.