Rezension

Mehr Schein als Sein

Der Spiegelorden -

Der Spiegelorden
von Andi Bottlinger

Bewertet mit 2 Sternen

Packender Auftakt, der leider schnell nachlässt. Charakterentwicklung und Handlungstiefe bleiben flach, formale Fehler stören zusätzlich.

Andi Bottlingers "Der Spiegelorden" beginnt mit einem spannenden Einstieg, der mitten in einem Angriff ansetzt und durch gestreute Informationen herausfordert – ein kühner Start, der sich von vielen anderen Erzählungen abhebt. Doch dieser erfrischende Beginn ist zugleich der Höhepunkt des Werks.

Obwohl der Titel "Der Spiegelorden" eine tiefgründige Erforschung und Komplexität eines mysteriösen Ordens vermuten lässt, entpuppt sich die Geschichte mehr als eine Erzählung Naurandas und ihr Erbe. Diese thematische Änderung enttäuschte mich und mein Interesse schwindete mit dem Fortschreiten der Geschichte. Die Charaktere, einschließlich der Hauptfigur, entwickeln sich nur oberflächlich und es mangelte an der notwendigen Tiefe, um mich vollends zu fesseln.

Zudem stolpert der Roman über zahlreiche formale Fehler, wie inkonsistente Pronomen, was zusammen mit der Verwechslung der Geschlechtsangaben eines Charakters den Lesefluss stört. Diese Mängel überschatten den sonst angenehmen Schreibstil.

Aber die Geschichte bietet auch positive Aspekte. Insbesondere die Dynamik zwischen Bjoron und Darien wird eindrucksvoll dargestellt, was die sozialen und kulturellen Unterschiede und deren Einfluss auf zwischenmenschliche Beziehungen beleuchtet. Auch die Botschaft, selbst aktiv zu werden und Verantwortung zu übernehmen, bleibt als wertvolle Gedankengänge bestehen.