Rezension

Mehr Schein als Sein in Montana

Finster ist die Nacht - Karin Salvalaggio

Finster ist die Nacht
von Karin Salvalaggio

Bewertet mit 4 Sternen

Der bekannte Radiomoderator Philip Long wurde entführt. Bevor ihm die Flucht gelingt, ruft er bei seiner Frau an, um ein Lebenszeichen zu geben. Das Telefon wird überwacht und Detectiv Macy Greeley ist eine der Polizisten, die sich sofort auf den Weg macht. Doch plötzlich läuft ihr ein Mann aus der Dunkelheit vor den Wagen. Sie weicht aus, überschlägt sich und muss hilflos mit ansehen, wie ein Motorradfahrer angebraust kommt und den Mann, den geflüchteten Philip Long, mit ihrer Waffe erschießt. Wer ist der Mörder? Warum wurde Philip Long entführt? Macy Greeley macht sich auf Spurensuche.

Der Einstieg in „Finster ist die Nacht“ ist rasant und verspricht Spannung. Macy triff es hart, dass der Täter Philip Long mit ihrer eigenen Dienstwaffe erschossen hat. Eine Tatsache, die mir sehr, sehr weit hergeholt schien. Die Waffe fällt, während sich das Auto überschlägt und auf dem Dach in einem Wassergraben landet, aus dem Handschuhfach so auf die Straße, dass der Täter, der den über eine Obstplantage auf die Straße laufenden Moderator mit einem Geländemotorrad jagd, diese mühelos in nebliger Nacht und Dunkelheit aufheben und zielgerichtet schießen kann. Peng! Und der Mörder fährt davon. Wir sind in dem Städtchen Montana, in dem niemand so recht etwas sagen will, dafür Waffen und Drogen eine Rolle spielen.

Nach dem Auftakt kommt der Krimi, der bereits der dritte Teil um die Ermittlerin Macy Greeley ist, dann aber in ein solides Fahrwasser. Emma Long, die Tochter des Getöteten, gibt Einblicke in das Leben ihres Vaters und bringt Hinweise auf ein mögliches Motiv. Auch wenn relativ viele Personen im Spiel sind, bleibt die ganze Sache übersichtlich und interessant. Macy, alleinerziehende Mutter eines fast dreijährigen Sohnes und beziehungsgestört, hat Karin Salvalaggio genau das Maß an Privatleben mitgegeben, das bei mir noch auf Interesse stößt. Ihr Kind hat sie gemeinsam mit ihrem früheren Vorgesetzten. Der sitzt inzwischen als verurteilter Straftäter für lange Zeit im Gefängnis. Die Hintergründe waren für diesen Fall nicht wichtig und sind leider auch nicht verraten worden. Mich hat es aber neugierig genug gemacht, um nach dem ersten und dem zweiten Teil der Reihe Ausschau zu halten.