Rezension

Mehr Spannung und Drama als der gewohnte Humor

Tote Hippe an der Strippe
von Lotte Minck

Bewertet mit 4.5 Sternen

Loretta Luchs' neuer Fall hat es in sich: Ein kleinkrimineller Puffbesitzer, der alle Klischees erfüllt, hat es auf die Sexhotline abgesehen, bei der Loretta arbeitet. Ihr Chef wird massiv bedroht: die Seidenhühner gemordet, die Freundin entführt, zwei Prostituierte ins Unternehmen eingeschleust... Das kann Loretta nicht einfach so hinnehmen. Bald befinden sie und ihre Freunde sich in einem wirklich gefährlichen und brutalen Umfeld, wo für Geld auch mal über Leichen gegangen wird...

Dieser Krimi hatte meiner Meinung nach mehr Krimi- als Humorelemente. Am Anfang ist noch alles wie gewohnt, ein witziger Einfall zum Heiratsantrag, Loretta frisch verliebt und gewohnt scharfzüngig. Die Beschreibungen der "Hippe" und der "Zwergin" waren witzig, selbst der Lude war mit all seinen überzeichneten Klischees super getroffen und lustig zu lesen. Und auch Franky und Babsy entlockten so manchen Kicherer. ;-)

Mit Aufnahme der Ermittlungen wird es aber dann ab der Hälfte des Buches unerwartet sehr dramatisch und gefährlich für Loretta und Co. Da blieb mir bei einigen lockerflockigen Sprüchen in manch heftiger Szene das Lachen etwas im Halse stecken. Das liegt vermutlich am Thema. Rotlichtmilieu ist für mich bei aller Überzeichnung und Witz einfach ein gefährliches Terrain, wie auch Loretta feststellen muss.

Mein Fazit daher: Dieses Mal ist Loretta Luchs als Ermittlerin wirklich auf gefährlichen Abwegen. Durch das Thema ist der Krimi eher fingernägelschädigend vom nervösen Abknabbern als wirklich zum durchgängigen Kichern, wie ich es gewohnt war. Trotzdem Leseempfehlung  von mir. Loretta und ihre Truppe muss man einfach gern haben. 
Für nächstes Mal wünsche ich mir aber wieder einen weniger gefährlichen Fall. :-)