Rezension

Mehr Superheldenstuff, als ich erwartet habe. Aber echt gut umgesetzt!

Renegades - Gefährlicher Freund - Marissa Meyer

Renegades - Gefährlicher Freund
von Marissa Meyer

Bewertet mit 4 Sternen

Anmerkung: Ich habe das Buch als Rezensionsexemplar vom Verlag bekommen. Danke dafür.

 

 

Meinung:

Ich bin generell kein großer Superheldenfan. Ich hab früher gerne die Spiderman Filme & Co. geguckt, bis dann der riesige Hype um Marvel kam. Nun ist jeder 2. Film im Kino gefühlt ein Superheldenfilm & das ist mir einfach zu viel. Oft hab ich das Gefühl, dass ich da immer wieder dieselben Filme sehe, besonders was die Originstory angeht. Daher war ich überrascht als ich am Anfang des Buches gemerkt habe, dass da doch mehr Superheldenstuff drin ist, als ich gedacht hatte. Aber die Autorin hat es geschafft, mir das nahe zu bringen & es anders darzustellen, als ich es schon so oft gesehen hatte.

Zum einen waren die Kräfte nicht so 0815 wie man erwarten würde. Die Idee beispielsweise, dass der männliche Protagonist Zeichnungen zum Leben erwecken kann, ist total interessant, hat aber auch sehr viel Potential, weil man so gut wie alles damit anstellen kann.

Auch der Weltenaufbau ist sehr interessant, da es ein bisschen an eine Dystopie/Utopie erinnert. Es ist definitiv noch ausbaufähig was die Details angeht, aber ich mag die zwei verschiedenen Sichtweisen auf die Entwicklung in der Gesellschaft. Dabei gibt es kein Schwarz & Weiß, keine perfekten Helden & bösen Schurken, obwohl die eine Seite sich als Helden bezeichnet & die andere sich als Schurken. Aber trotzdem tun Leute von beiden Seiten schlechte Dinge & genauso tun Menschen von beiden Seiten auch gute Dinge. Jede Seite hat seine legitimen Ansichten, aber auch Verblendungen & nicht moralische Menschen.

Die Liebesgeschichte ist süß, aber zum Glück nicht im Fokus & wird nicht exzessiv ausgewalzt, sondern ist eher unterschwellig immer irgendwie da. Und auch das die Charaktere nicht alle typisch kaukasisch aussahen & auch alle perfekte Körper hatten, fand ich angenehm. Es ist schon oft seltsam in Büchern oder Serien, wenn die Charas ständig kämpfen, aber nie einer eine Narbe oder ein Trauma davon trägt.

 

Bisher waren alle Eindrücke also relativ positiv. Ich mochte das Buch auch wirklich gern. Mir hat nur der Sog gefehlt, der mich das Buch nicht zu Seite hätte legen lassen.

Außerdem war mir die erzählte Zeit etwas zu kurz. Das ganze spielte sich in ca. einer Woche ab, obwohl das Buch doch etwas dicker ist. Das liegt aber vor allem daran, dass die Geschichte aus zwei Sichtweisen erzählt wird. Daher wird viel erzählt, was parallel an verschiedenen Orten geschieht. Es passiert gefühlt viel & auch die Charas entwickeln sich weiter, was gut für die Geschichte ist. Aber das passiert alles doch so schnell, dass es manchmal unrealistisch wirkt.

 

 

Fazit:

Ich mag es, dass der Leser über die Moral & Ethik selber entscheiden & sich seine Meinung bilden kann, da hier nicht mit Schwarz-Weiß-Mustern gearbeitet wird. So wird das Nachdenken von jüngeren Lesern gefördert & das innerhalb einer spannenden Superheldenstory. Es hatte seine kleinen Macken, aber alles in allem hat es mir echt gut gefallen. Daher habe ich gute 4 Sterne vergeben.