Rezension

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Mehr vom Team erwünscht

Dschungelherz - Kim Henry

Dschungelherz
von Kim Henry

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt
Zusammen mit seinem neuen Jaguar-Team ist Lieutnant Commander Galen McKenzie auf einer NATO Mission im Dschungel von Uganda. Sie können die Zielperson retten, doch unter Beschuss wird er von seinem Team getrennt. Verletzt schleppt er sich zur nächsten Straße, wo ihn Avery Lincoln, die Leiterin eines SOS Kinderdorfes, aufsammelt und mitnimmt. Obwohl seine Wunden versorgt werden, wird seine Situation nicht besser, denn das Dorf wird wegen eines Ebolaverdachts abgeriegelt. Abgeschottet von der Welt und seinem Team, versucht Galen Avery und den Kindern zu helfen, dabei kommt er der schönen Leiterin ziemlich nahe. Doch die Gefahr, die über ihnen schwebt, ist größer als gedacht und die Zeit läuft gegen sie.

Meine Meinung
Eigentlich bin ich so gar kein Fan von Büchern, die in Afrika spielen, doch dieses hat mich wirklich begeistern können, vor allem weil ich nicht unbedingt das Gefühl hatte in Afrika zu sein. Der Schauplatz des Ganzen ist Uganda und später das SOS Kinderdorf in Kichwamba. Vieles von der Handlung findet im Dschungel statt, weshalb ich es schließlich gar nicht so übel fand.

Lieutnant Commander Galen McKenzie ist sechsunddreißig, arbeitet für die NATO und hat ein neues Team unter sich, welches aus den Fachleuten verschiedener Nationen besteht. Er hat schon einige Dienstjahre auf dem Buckel, weshalb er äußerst misstrauisch ist, aber auch recht wohlhabend. Dank seiner Ausbildung ist er überaus fit und kann mit kritischen Situationen umgehen. Bei diesem Auftrag findet Galen aber auch etwas, was ihm zum ersten Mal das Gefühl gibt angekommen zu sein. Er hat jemanden gefunden, bei dem er bleiben will, auch wenn er sein bisheriges Dasein nicht aufgeben will.

Avery Lincoln ist die Leiterin eines SOS Kinderdorfes und wird in der Gegend gerne als "White Mama" bezeichnet. Sie liebt Kinder und ist immer hilfsbereit. In ihrem Leben hatte sie einen großen Verlust erleiden müssen, der sie einfach nicht loslässt. Die Wut und Angst versucht sie tief in ihrem Inneren zu verschließen, auch wenn es nicht immer klappt. Auch Avery fühlt sich zu Galen hingezogen, doch sie traut sich nicht ihren Gefühlen nachzugeben. Besonders die Art, wie er mit Kindern umgeht, findet sie anziehend.

Die Idee mit dem Virus und den Rettungsmissionen war wirklich gut umgesetzt. Galens Team, wenn auch ziemlich frisch zusammen gestellt, hat wirklich tolle Leistungen gebracht. Die Jungs sind alle Experten für ein Gebiet, was sie echt interessant macht. Das, was man von ihnen erfährst, macht neugierig. Gerne würde man auch ihre Geschichten lesen.

Der Aufbau und die Beschreibungen des Kinderdorfes klingen überaus realistisch und machen auch irgendwie traurig. Das so etwas auf der Welt gebraucht wird, ist leider eine traurige Tatsache. Überhaupt hat sich das Autorenduo, das neben dem Pseudonym Kim Henry, auch als Felicity la Forgia schreibt, eine äußerst realistische Situation einfallen lassen. So grausam es auch klingt, die beschriebenen Ereignisse, besonders die Sache mit dem Virus, können genau so passieren. Wir wissen ja alle, dass der Mensch zu den schlimmsten Taten fähig wäre und ist, da ist dies kein Ding der Unmöglichkeit.

Die Geschichte vermittelt viel Spannung, nicht nur während der Auseinandersetzungen, es ist die ganze Situation, die stark angespannt ist, schließlich wird das Dorf von Soldaten eingeschlossen und von der Außenwelt abgeschirmt. Jeden Augenblick könnte etwas schreckliches passieren und genau darauf wartet man dann auch irgendwie. Allerdings hat es auch etwas ruhiges an sich. Die Alltäglichkeit mit den Kindern, das Lauschen der Geräusche des Dschungels und so. Auch die Gefühle zwischen Galen und Avery sollten nicht unterschätzt werden. Sie wachsen an, sind aber immer mit einem Hauch Angst verbunden.

Dagegen erschien mir der Gegenspieler des Teams dann doch etwas zu blass. Besonders seine Erklärung für das Ganze war dann doch etwas dürftig. Natürlich wurde hier auch eine kleine Überraschung eingebaut, doch sie konnte es auch nicht ganz retten.

Fazit
Ein durchaus spannendes Abenteuer in den Weiten Ugandas. Ein Spiel um die Zeit, bei dem viele Leben von einem positiven Ausgang abhängen. Die Idee hinter dem Buch ist wirklich genial aber gleichzeitig auch unglaublich realistisch. Die Protagonisten gestalten ihre Rollen voller Leben und Spannung, während die Anthagonisten leider blass das Ganze am Laufen halten. Etwas verbesserungswürdig und doch will man auch mehr von den anderen Teammitgliedern lesen.