Rezension

Mehrgenerationen-WG

Inselküsse - Evelyn Kühne

Inselküsse
von Evelyn Kühne

Bewertet mit 4 Sternen

Mehrgenerationen-WG

Das Leben in der Großstadt ist nicht billig. Das merkt auch die alleinerziehende Marie, die den Schikanen ihres neuen Vermieters wehrlos ausgesetzt ist. Sie kellnert schon abends nebenher, weil sie von ihrer Töpferei, ihrer wahren Bestimmung, die drei Kinder nicht ernähren kann. Zwar kommt von dem Vater der Zwillinge regelmäßig Unterhalt, doch der Erzeuger der pubertierenden Tochter kann nur mit aufgeblasenem Getue dienen. Als die Wohnsituation unerträglich wird und die Scheune der Töpferei vom Zerfall bedroht ist, kommt das Angebot der betagten Nachbarin Ruth gerade recht. Nach reichlichem Überlegen, kurzem Probewohnen und ausgiebigem Familienrat zieht man in Ruths ererbtes Haus auf Rügen. ln der Nachbarschaft wohnt ein ansehnlicher, ebenfalls alleinerziehender Schreiner, der bald eine wichtige Rolle in Maries Leben spielen wird. Natürlich läuft zwischendurch nicht alles glatt, aber Evelyn Kühne hat einen sommerlichen Ferienroman geschrieben, der einfach nur in Idylle enden kann. Natürlich erfüllt dieser Roman keine hohen Ansprüche. Die Personen werden ziemlich klischeehaft dargestellt und die Handlung ist vorhersehbar, doch die Autorin plaudert so munter drauf los, weckt mit ihrer Beschreibung von Rügen Lust auf einen Sommerurlaub eben dort und kann ihre Leser mit der kleinen Liebesgeschichte wohltuend vom normalen Alltag ablenken. Wenn man von seiner Lektüre nichts anderes erwartet, dann ist "Inselküsse" eine gute Wahl.