Rezension

Mein absolutes Highlight

Wonder Woman - Kriegerin der Amazonen - Leigh Bardugo

Wonder Woman - Kriegerin der Amazonen
von Leigh Bardugo

Bewertet mit 5 Sternen

Wonder Woman – Kriegerin der Amazonen von Leigh Bardugo

erschienen bei dtv

 

Zum Inhalt

 

Eigentlich will Diana, Tochter der Amazonenkönigin, nur eines: das Rennen gewinnen, in dem sie gegen die schnellsten Läuferinnen der Insel antreten muss. Doch dann erblickt sie am Horizont ein untergehendes Schiff und bewahrt Alia, ein gleichaltriges Mädchen, vor dem Tod. Doch wie Diana vom Orakel erfährt, ist es Alias Bestimmung, die Welt ins Unglück zu stürzen und Krieg über die Menschheit zu bringen. Um dies zu verhindern, reist Diana mit Alia ins ferne New York – und wird unversehens mit einer Welt und Gefahren konfrontiert, die sie bislang nicht kannte ...

(Quelle: Verlag)

 

Zum Buch

 

Diana: Wonder Woman in spe

Alia: die Kriegsbringerin

Nim: schräger Wirbelwind mit Style

Theo: der verkannte Scherzkeks

Jason: der die Kontrolle nicht abgibt

 

Vorweg möchte ich sagen, dass ich absolut nicht der Typ für Superhelden-Geschichten bin, sie wirken mir oft einfach zu aufgesetzt. Hier war ich sehr neugierig, weil ich die Bücher der Autorin gerne lese und sehen wollte, was sie aus dieser Geschichte macht. Was ich hier geboten bekam, übertraf meine kühnsten Erwartungen…

 

Dianas Herkunft ist anscheinend in jeder Erzählung oder Verfilmung so überliefert worden, die Geschichte drumherum hat Leigh Bardugo wahrscheinlich frei erfunden. Zu dem aktuellen Film gibt es wohl leichte Parallelen, gerade was die „Entdeckung“ unserer Welt betrifft. Kriegerinnen werden nach ihrem heldenhaften Tod zu unsterblichen Amazonen und leben auf Themyscira. Diese Insel stellte für mich ein kleines Paradies dar. Die Landschaftsbeschreibungen fand ich sehr schön und bildhaft. Wer hier lebt, braucht auch keinen Kontakt zur sterblichen Welt mehr…

Diana wird in ihrer Gemeinschaft nicht richtig anerkannt, was sehr an ihr nagt. Sie möchte etwas vollbringen, damit auch sie wahrgenommen wird. Auf ihrer abgeschiedenen Insel ist Diana mit Göttern und den dazugehörigen Sagen verwurzelt – aber sie möchte einfach mehr!

Mir gefiel das Mädchen richtig gut, da sie eine sehr genaue Beobachtungsgabe hat und ihren Mitmenschen gegenüber äußerst direkt ist. Einige Szenen brachten mich sehr zum Schmunzeln. Diana entpuppt sich gerade Männern gegenüber als eher praktisch veranlagt und tritt ihnen ganz anders entgegen. Sie hat eine andere Sicht der Dinge, was mich mehrfach an den Terminator erinnerte. Auch vom Wortwitz her.

 

„Wir können nichts dafür, wie wir auf die Welt gekommen sind. Wir können nichts für das, was wir sind, wir können nur entscheiden, welches Leben wir führen wollen.

Seite 221

 

Alia war für mich ebenfalls ein besonderer Charakter. Sie will ebenso wie Diana ausbrechen, etwas bewegen und nicht ständig unter der Kontrolle ihres Bruders Jason stehen. Ihr Schicksal und ihre Bestimmung machen es ihr nicht gerade leicht, aber das weiß sie natürlich noch längst nicht. Sie machte den Eindruck eines typischen Teenies, der sich in der schnelllebigen Welt von heute gut zurechtfindet. Die beiden Mädchen waren für mich sehr ähnlich, auch wenn sie in komplett verschiedenen Welten leben.

Auf der einen Seite gibt es diese abgeschieden lebende Gemeinschaft auf der Insel, auf der anderen Seite das laute und schnelle New York, in der Google schon fast ein Gott ist;)

Die Nebenfiguren Nim, Theo und Jason gefielen mir ebenfalls sehr gut und konnten mich zu jeder Zeit überzeugen. Eine wirklich tolle Zusammenstellung, bei der jeder seine Daseinsberechtigung erhalten hat.

 

Wenn ich mich jetzt nicht sehr irre, fällt in dem ganzen Buch nicht einmal der Begriff „Wonder Woman“ – das fand ich richtig toll. So konnte ich einfach in diese Geschichte abtauchen und hatte nicht ständig das Gefühl, mich in einem Superhelden-Roman zu befinden. Das einzige, was mir stellenweise Probleme bereitete, war Dianas Kleidungsstil. Wenn sie in ihrem amazonenhaften Outfit daherkam, musste ich schon an diverse Filmplakate denken, die mir nur lächerlich erscheinen. Die Story hingegen empfand ich aber gar nicht als lächerlich, sondern eher als sehr cool! Ich wurde von der ersten Seite an mitgerissen und konnte kaum aufhören zu lesen.

 

Leigh Bardugo konnte mich mit Wonder Woman – Kriegerin der Amazonen auf ganzer Linie überzeugen. Ich hatte nicht viel erwartet und wurde absolut positiv überrascht. Von der ersten Seite an wurde ich in eine Geschichte katapultiert, die eine intensive Mischung aus griechischer Göttersage und moderner Welt mit authentischen und besonderen Charakteren darstellt. Ein Hauch Magie und ein winziger Teil Liebe sind ebenfalls vorhanden. Die Kapitel wurden mit dem Wonder Woman-Zeichen untermalt, was ich toll fand. Hier gibt es zwei verschiedene Verzierungen, sodass man gut zwischen den Figuren unterscheiden kann. Der größte Teil gehört natürlich Diana, aber Alia kommt auch zu Wort. Die Autorin hat eine äußerst intensive Story kreiert, die auch Action beinhaltet. Diese kommt zwar erst ab ungefähr der Hälfte des Buches so richtig raus, aber mir wurde auch vorher auf keiner Seite langweilig. Ich habe die Geschichte nur so eingesogen. Eine unerwartete Wendung und ein großartiger Showdown, bei dem der Ausgang nicht komplett absehbar war, runden diese Geschichte noch zusätzlich ab. Worüber ich auch nach dem Lesen noch nachdenke, ist der Untertitel. Ich weiß nicht so recht, ob mir da der deutsche oder der englische stimmiger erscheinen soll – jeder für sich trifft auf jeden Fall den Kern der Story. Ich kann für dieses Buch nur eine große Leseempfehlung aussprechen und bin schon auf die weiteren Bände gespannt!

 

 

Die DC-Icons-Superhelden-Reihe

 

Wonder Woman

Batman von Marie Lu (erscheint voraussichtlich am 20.07.2018)

Catwoman von Sarah J. Maas (erscheint ?)

Superman von Matt de la Pena (erscheint ?)

 

Zum Autor

 

Leigh Bardugo ist in Jerusalem geboren, wuchs in Los Angeles auf, studierte in Yale und lebt in Hollywood. Ihre „Grisha“-Trilogie war ein weltweiter Bestseller und wird derzeit verfilmt.

 

ab 13 Jahren

448 Seiten

übersetzt von Anja Galic

ISBN 978-3-423-76197-0

Preis: 18,95 Euro

 

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

 

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Vorab-Exemplars bedanken!