Rezension

Mein bisher liebster Scheibenweltroman

Schweinsgalopp - Terry Pratchett

Schweinsgalopp
von Terry Pratchett

Bewertet mit 5 Sternen

Schweinsgalopp ist bisher einer meiner Lieblingsscheibenweltromane. Das liegt zum einen daran, dass man sich in diesem Buch wieder mit Tod, einem meiner Lieblingscharaktere der Scheibenwelt, auseinander setzen kann. Und zum anderen daran, dass dieser Scheibenweltroman eine ganz besondere Atmosphäre aufbaut.
Aber zunächst etwas zum Inhalt:
Wieder einmal haben die Revisoren ihre Hände im Spiel. Die beauftragt nämlich die Assassinengilde den Schneevater (in unserer Welt vergleichbar mit dem Weihnachtsmann) zu beseitigen. Diese Aufgabe erscheint unlösbar, denn wie vernichtet man schon einen Gott? Andererseits scheint diese Aufgabe wie geschaffen für Herrn Kaffeetrinken, einem Typen, den man lieber nicht über den Weg laufen möchte. Und dieser hat tatsächlich einen Plan...
Das Verschwinden des Schneevaters fällt natürlich Tod als Erstes auf. Und damit die Welt nicht in Chaos versinkt übernimmt er mit seinem Gehilfen Albert prompt die Rolle des Schneevaters und beauftragt seine Enkelin Susanne herauszufinden was passiert ist und den Schneevater noch rechtzeitig zu retten.
Das interessante an diesem Werk: Man begleitet alle Charaktere, sogar Herrn Kaffetrinken durch die ganze Geschichte. Dennoch versteht man nicht, wie der Plan von Herrn Kaffeetrinken aussieht oder wie das Verschwinden vom Schneevater mit dem Verschwinden der Zahnfee zusammenhängt! Man fiebert mit Susanne mit, um das Rätsel über den Schneevater und sämtlich anderen Rätseln die im Verlauf des Romans auftauchen zu lösen und zeitgleich lacht man über Tod, wie der seine Rolle als Schneevater sehr ernst nimmt und Albrecht versucht ihm den Sinn vom Silvesterabend zu erklären.
Das besondere an diesem Werk: Wie gewohnt versucht Terry Pratchett mit seinem Scheibenweltroman auf unsere eigene Welt hinzuweisen. Und parodisiert mit einem Augenzwinker unser Weihnachtsfest, indem er genialerweise auf die Kommerzialisierung des Weihnachtsfest, Weihnachtsbräuche, Weihnachtshasser, Weihnachtsliebhaber und den eigentlichen Sinn von Weihnachten aufmerksam macht.
Das Ende ist mal wieder sehr philosophisch und bringt einen zum Nachdenken (zum Beispiel wenn Tod erklärt was das Besondere am Menschen ist oder was passiert, wenn der Schneevater nicht mehr existieren würde). Wobei bei den ganzen philosophischen Ansätzen niemals Terry Pratchetts Humor verloren geht. Im Gegenteil: Terry Pratchett versteht sich prima solche Dinge hinter einem durchsichtigen Schleier von Humor zu verstecken.