Rezension

mein erster Fitzek hat mich umgehauen

Der Heimweg - Sebastian Fitzek

Der Heimweg
von Sebastian Fitzek

Bewertet mit 4 Sternen

Nach Beenden des Buches fehlten mir für einige Augenblicke echt die Worte.

Ich hatte das große Glück, an der Leserunde zu „Der Heimweg“ von Sebastian Fitzek auf wasliestdu.de teilnehmen zu dürfen. Vorab möchte ich mich hierfür noch herzlich für das kostenfreie Rezensionsexemplar bedanken. Nach wenigen Tagen wartete das Schmuckstück (leider vor der Haustür auf dem Boden liegend) auf mich.

Ich wollte am Donnerstag nach der Arbeit anfangen, mich in das Buch einzulesen. Leider ist mir das nicht auf Anhieb geglückt und ich war immer wieder abgelenkt. Deswegen habe ich das schwarze, schlichte Buch erstmal wieder zu Seite gelegt. Ich wollte mich voll und ganz auf die Story einlassen. Das konnte ich leider erst ab Sonntag. Aber dafür habe ich den kompletten Tag nichts anderes gemacht. Ich habe mittags bei Seite 50 begonnen und es noch Sonntagabend beendet. Ich war so gespannt und gefesselt, dass ich den Psychothriller nicht aus der Hand legen konnte. Psycho und Thriller – vertreten war auf jeden Fall beides.

Klara ist mit einem Typen verheiratet, der großen Einfluss genießt und Spaß daran hat, seine Frau zu demütigen, zu schänden, zu vergewaltigen und dabei auch nur zuzusehen. Ein richtiger Widerling, der sie vor 7 Jahren zur Mutter gemacht hat, um sie an ihn zu binden.

Jules macht diese Nacht die Vertretung für seinen besten Freund. Dieser sitzt im Rollstuhl und hat das erste Mal seit Jahren ein Date. Natürlich muss er Jules nicht zwei Mal fragen und nach weniger Zeit beginnt das Gespräch zwischen ihm und Klara. Sie hat vom Kalender-Killer ihren Todestag genannt bekommen und dieser Tag bricht gerade an. Das ist auch das, was man auf dem Klappentext lesen kann. Wenn man das Buch beendet hat, ist von der Anfangssituation nicht mehr viel übrig. Jules scheint diese Nacht ihr einziger Begleiter zu sein, dem sie vertrauen kann. Doch nichts ist so, wie es zu sein scheint.

Fitzeks Schreibstil gefällt mir sehr gut. Die wechselnden Perspektiven von Jules und Klara geben dem Leser tiefe Einblicke in die Ereignisse und die Gedanken-/ Gefühlwelt der Charaktere. Und doch frage ich mich irgendwann, ob man den Beiden tatsächlich trauen kann. Irgendwas wirkt einfach suspekt.

Ich kann mich definitiv nicht beschweren, was die Spannung angeht. Dieser Psychothriller beeindruckt mit Spannungsmomenten und Wendungen. Der Plot-Twist hat mich so krass überrascht, dass ich (kein Witz) lautstark durch das Wohnzimmer >>Häääää?!<< gerufen habe. Mein Freund hat mich nur merkwürdig angeguckt. Am Ende habe ich ihm ein bisschen was erzählt und er möchte diesen Psychothriller nicht lesen. Für ihn ist das zu harte Kost.
Ich gebe diesem schwarzen Ungetüm 4 Sterne und eine Kaufempfehlung!  

Den einen Stern Abzug gibt es für so einige Szenen, die mich wirklich angeekelt haben, den Titel, der nur suboptimal passt und den irreführenden Kurztext auf der Rückseite des Buches, welcher auf eine etwas andere Geschichte schließen lässt.

Eins möchte ich noch anmerken:
Ich wünsche mir wirklich, dass es solche Herrenclubs wie den im Le Zen in der Realität nicht gibt.