Rezension

Mein erster Fitzek, von dem ich mehr erwartet hätte..

Der Augensammler - Sebastian Fitzek

Der Augensammler
von Sebastian Fitzek

Bewertet mit 3.5 Sternen

Spannend, aber nicht spannend genug.

Er spielt das älteste Spiel der Welt: Verstecken. 

Er spielt es mit deinen Kindern.

Er gibt die 45 Stunden, sie zu finden. 

Erst tötet er die Mutter, dann verschleppt er das Kind und gibt dem Vater 45 Stunden Zeit für die Suche. Das ist seine Methode. Nach Ablauf der zweit stirbt der Opfer in seinem Versteck. Doch damit ist das Grauen nicht vorbei: Den gefundenen Kinderleichen fehlt jeweils das linke Auge. Bislang hat der "Augensammler" keine brauchbare Spur hinterlassen. Da meldet sich eine mysteriöse Zeugin: Alina Gregoriev, eine blinde Physiotherapeutin, die behauptet, durch bloße Körperberührungen in die Vergangenheit ihrer Patienten sehen zu können. Und gestern habe sie wohlmöglich den Augensammler behandelt.. 

 

Ein Klappentext, der ein spannendes, krankes Leseerlebnis verspricht. Zwar war es spannend von der ersten bis zur letzten Seite, wobei ich auch schon spannendere Thriller gelesen habe, hat mich allerdings nicht richtig gefesselt. Die Handlung hat mich zeitweise verwirrt, da die Visionen der Physiotherapeutin, beziehungsweise ihre Existenz über meine Vorstellungskraft hinaus gehen und mir deshalb zu tiefst unrealistisch erscheinen, was die Glaubwürdigkeit der Handlung anzweifeln lässt. Der Grundgedanke und das Motiv des Täters sind einleuchtend und, mal abgesehen von der kranken Tat, nachvollziehbar. Der Täter will auf Misstände hinweisen, die heute wohl leider in vielen Familien herrschen. Will Fitzek vielleicht durch diesen Thriller auf genau diese Misstände aufmerksam machen? 

Das Ende kam für mich überraschend. Mit der Identität des Täters hätte ich niemals gerechnet, womit die Handlung auch nicht durchschau- oder vorhersehbar war. 

Vom Schreibstil her hat mir der Thriller allerdings sehr gut gefallen. Ich mag die Form des Montagestils wirklich gerne. Besonders gut fand ich jeodch die Idee die Seiten- und Kapitelzahlen runter zu zählen, was in anbetracht der Tatsache, dass die Handlung von einem Ultimatum und ablaufender Zeit erzählt, auch besser passt, als das normale Seitenzahl und Kapitel Schema. 

 

Alles im Allem hat mir der Thriller zwar gut gefallen, mich aber nicht sonderlich vom Hocker gehauen. Es war mein erster Fitzek, der meine Erwartungen leider nicht erfüllt hat. Für einen Psychothriller war er mir nicht spannend genung. Ich habe schon Thriller von weitaus weniger bekannten und erfolgreicheren Autoren gelesen, die mich mehr begeistert haben. Von einem so bekannten und beliebtem Autor, wie Sebastian Fitzek habe ich wirklich mehr erwartet. Schade eigentlich. Trotzallem ein gut zu lesendes Buch. Vielleicht probiere ich noch einen Fitzek mit weniger großen Erwartungen aus.