Rezension

Mein erster und vermutlich letzter Fitzek

Das Geschenk -

Das Geschenk
von Sebastian Fitzek

Bewertet mit 3 Sternen

Inhalt:
Milan Berg steht an einer Ampel, als ein Wagen neben ihm hält. Auf dem Rücksitz ein völlig verängstigtes Mädchen. Verzweifelt presst sie einen Zettel gegen die Scheibe. Ein Hilferuf? Milan kann es nicht lesen – denn er ist Analphabet! Einer von über sechs Millionen in Deutschland. Doch er spürt: Das Mädchen ist in tödlicher Gefahr.
Als er die Suche nach ihr aufnimmt, beginnt für ihn eine albtraumhafte Irrfahrt, an deren Ende eine grausame Erkenntnis steht: Manchmal ist die Wahrheit zu entsetzlich, um mit ihr weiter zu leben - und Unwissenheit das größte Geschenk auf Erden.

Meine Meinung:
"Das Geschenk" von Sebastian Fitzek ist ein Psychothriller, der zwar gut zu lesen und recht spannend ist, aber dessen Auflösung mich leider gar nicht überzeugen konnte. Ich habe das Buch Ende 2020 gelesen und habe es bisher nicht rezensiert, da ich danach einfach großen Redebedarf hatte und immer wieder Personen gesucht habe, mit denen ich mich über die Auflösung austauschen konnte. Nach einigen Gesprächen habe ich mich nun endlich dazu entschlossen, das Buch zu rezensieren. 

Was mir gut gefallen hat, war auf jeden Fall der Schreibstil. Das Buch ist angenehm und flüssig zu lesen. Das hat wirklich viel ausgemacht. 
Auch die Kapitel sind relativ kurz, sodass man schnell eines nach dem anderen lesen kann. 
Die Beschreibungen der Schauplätze und Figuren konnte mich auch überzeugen. Da konnte ich mir wirklich ein gutes Bild machen. 

Die Spannung blieb nicht aus. Es ging rasant zu und es gab ein paar interessante Wendungen. 

Was mir allerdings nicht so gut gefallen hat, war die Auflösung.
Im ersten Moment dachte ich zwar noch: "Krass, damit habe ich jetzt so gar nicht gerechnet. Das ist eine überraschende Wendung." 
Im nächsten Moment kam mir dann aber direkt in den Sinn: "Moment mal, das passt doch gar nicht so!" Denn ich habe mich an ein Kapitel zurückerinnert, das aus einer bestimmten Sicht geschrieben wurde, und ich dachte mir, da hätte es mir definitiv auffallen müssen, da hätte ich Hinweise erkennen können. Also habe ich noch einmal im Buch zurückgeblättert zu Kapitel 63 und dort nochmal einiges nachgelesen. Und dann muss ich sagen, dass der erste Satz in diesem Kapitel nach der Auflösung des Buches absolut keinen Sinn mehr macht. Und nach einigen Diskussionen darüber, könnte es entweder schlichte Irreführung des Lesers sein, was aber absolut sinnlos ist, da in diesem Kapitel nur zwei Figuren ohne weitere "Zeugen" vorkommen, oder es handelt sich tatsächlich um einen Fehler. 

Was mir im Nachhinein auch nicht so gut gefallen hat, war, dass vieles zu konstruiert wirkte und es einfach ein paar Zufälle und Verbindungen zu viel gab. Das habe ich als eher unrealistisch empfunden. 

Fazit:
Zusammengefasst lässt sich sagen, dass dieses Buch mich zwar mit der Spannung, der Grundidee der Geschichte und dem flotten Schreibstil überzeugen konnte, aber die Auflösung einfach nicht ganz stimmig war, wenn man noch einmal zurückblättert. 
Somit bleibt es für mich vermutlich der erste und letzte Fitzek, auch wenn ich noch einige Bücher des Autors parat liegen habe. Vielleicht wage ich mich irgendwann noch einmal an einen weiteren, aber es ist aktuell eher unwahrscheinlich.